Das Fotolexikon
Spiegelobjektiv
Eine bei langbrennweitigen Objektiven (ab 300mm bis 2000mm) gebräuchliche Konstruktion, bei der die Sammelwirkung von gekrümmten Spiegeln anstatt der von Linsen ausgenutzt wird. Ein Spiegelobjektiv besitzt zwei Spiegel, den durchbohrten Hauptspiegel an der Rückseite, und einen Fangspiegel an der Vorderseite. Durch das zweifache Umlenken des Lichts sind Spiegelobjektive sehr kompakt im Vergleich zur Brennweite. Spiegel verursachen keinerlei Farbfehler, auf eine Korrektur einer chromatischen Aberration kann also verzichtet werden. Jedoch weist ein Hohlspiegel je nach Form (kugelig, parabolisch) mehr oder minder starke Bildfeldwölbungen auf, die nur bei sehr langen Brennweiten nicht störend in Erscheinung treten. Zur Beseitigung dieser Abbildungsfehler befindet sich ein kleines Linsensystem aus drei bis vier Linsen in dem Objektiv. Ein Spiegelobjektiv besitzt keine Blende, es kann daher nicht abgeblendet werden. Zur Reduktion der Lichtintensität können Graufilter Verwendung finden, was nichts daran ändert, daß ein Spiegelobjektiv nicht in der Schärfentiefe variiert werden kann. Spiegelobjektive sind zumeist ein wenig teurer als vergleichbare Achromaten.
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Ansicht: Spiegelobjektiv