Das Fotolexikon
Sofortbildverfahren
Das Sofortbildverfahren liefert einige Sekunden nach der Belichtung ein fertiges Papierbild, und wurde 1947 von dem Amerikaner Edwin Herbert Land erfunden, dem Gründer der Polaroid Corporation. Sofortbilder bedürfen spezieller Filmpackungen und spezieller Kameras. Man kann zwei Verfahren unterscheiden:1. Beim Trennbildverfahren besteht die Bildeinheit aus einem Negativ und einem Positiv. Das belichtete Bild wird an einer Lasche aus der Kamera herausgezogen. Es durchläuft dabei Walzen, die eine in das Bild eingelagerte Chemikalienpaste gleichmäßig über Negativ und Positiv verteilen. Je nach Filmtyp wird das Negativteil nach 15 bis 60 Sekunden vom Positivteil abgezogen. Das Bild ist nun fertig, das Negativ wird entsorgt.
2. Beim integrierten Verfahren, 1970 mit dem Polaroid Film SX-70 auf den Markt gekommen, entsteht ein positives Bild direkt ohne Zwischennegativ. Die Kameras für diese Filmtypen weisen zwischen Objektiv und Bildebene einen Spiegel auf, damit die Abbildung nicht seitenverkehrt erscheint. Auch hier wird das belichtete Bild durch Walzen, die die Entwicklerpaste verteilen, aus der Kamera transportiert. Der Entwicklungsprozeß findet bei Tageslicht statt und kann beobachtet werden.
Sofortbildverfahren konnten sich nur von der Firma Polaroid durchsetzen. Der Versuch von Kodak, ein integriertes Verfahren auf den Markt zu bringen, scheiterte letztlich an Patentfragen. Zur Mitte des Jahres 2001 geriet die Polaroid Corporation in finanzielle Turbulenzen.
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