Das Fotolexikon
Schnappschuß
Unter einem Schnappschuß wird die spontane, nicht gestellte Aufnahme von Menschen in lebensnahen Situationen verstanden. Es ist keine Seltenheit, daß die Motivperson dabei nicht erfährt, daß sie fotografiert wird. (Andererseits besteht ein bewährter Trick, um die Motivperson(en) von seinem Vorhaben abzulenken, darin, so zu tun, als hantiere man unentschlossen oder unfähig mit der Kamera herum.) Schnappschüsse sind eine sehr realistische Art, unser Umfeld abzulichten, sie zeigen soziale oder persönliche Härten ebenso eindringlich, wie vergängliche Momente des Glücks. Im privaten Rahmen sind gerade Kinder ein dankbares Schnappschußmotiv, wenn diese unbemerkt agieren können. Die Voraussetzung für einen Schnappschuß ist eine aufnahmebereit voreingestellte Kamera, denn die Zeit, alle erforderlichen Einstellungen durchzuführen, dürfte man in den meisten Fällen nicht haben, sowie ein wachsames Auge für den günstigsten Moment. Daher eignet sich eine vollautomatische Kleinbildkamera am besten. Die bevorzugten Objektive besitzen die etwas längeren Brennweiten eines mittleren Teleobjektivs, ideal wäre ein Zoomobjektiv von ca. 70-210mm, bei dem sich der Bildausschnitt unkompliziert an die Situation anpassen läßt. Die verwendete Belichtungszeit sollte ein Verwackeln der Aufnahme ausschließen, also kurz genug gewählt werden. Dabei gilt die Faustregel, daß die Belichtungszeit mindestens dem Kehrwert der Brennweite entsprechen sollte, also bei einem 135mm-Objektiv mindestens 1/125 Sekunde, oder sicherheitshalber noch eine Stufe kürzer (1/250 Sekunde).
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