Das Fotolexikon
Nachtaufnahmen
Es mag überraschen, daß der beste Zeitpunkt für Nachtaufnahmen von Gebäuden, Straßen oder Orten nicht die tiefste Nacht, sondern der Zeitpunkt kurz nach Sonnenuntergang ist, wenn der Himmel noch einen Rest von Licht widerspiegelt, die Beleuchtungen in den Straßen und Fenstern aber schon angegangen sind. Die klassische Nachtaufnahme ist eine Langzeitaufnahme, bei der sich die mit normal empfindlichem Filmmaterial versehene Kamera auf einem Stativ befindet. Dies ermöglicht Belichtungszeiten von mehreren Sekunden bei einem auf einen mittleren Wert (5,6 oder 8) abgeblendeten Objektiv. Die genaue Belichtungszeit läßt sich nur schwer mit einem Belichtungsmesser ermitteln, vielmehr ist das Anfertigen einer Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Belichtungszeiten vorzuziehen, zudem sollte bei Belichtungszeiten von mehr als 1 Sekunde geprüft werden, wie stark sich der Schwarzschild-Effekt beim verwendeten Filmmaterial auswirkt. Der Schwarzschild-Effekt bewirkt ein Nachlassen der Empfindlichkeit bei langen Belichtungen, und muß durch Verlängern der Belichtungszeit korrigiert werden. Unter den Farbfilmen eignet sich sowohl Tageslichtfilm, alsauch Kunstlichtfilm, wenngleich sich der Charakter der Abbildung natürlich verschiebt. Nachtaufnahmen auf Kunstlichtfilm wirken kühler und abweisender.
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