Das Fotolexikon
klassische Infrarotaufnahmen
Die Infrarotfotografie nutzt einen kleinen Teil des nicht sichtbaren infraroten Spektrums, und wartet daher in der bildlichen Fotografie mit ungeahnten Effekten auf. Um Infrarotaufnahmen anfertigen zu können, gibt es Infrarot- Schwarzweißnegativfilm und Infrarotdiafilm, welcher auch Falschfarbenfilm genannt wird. Der interessanteste Effekt ist wohl der Wood-Effekt, der darauf beruht, daß Blattgrün infrarotes Licht stark reflektiert, und Laub daher auf Infrarotaufnahmen leuchtend rot, sofern ein Farbdiafilm verwendet wird, oder hellweiß auf einem Schwarzweißbild erscheint. Damit lassen sich auf Schwarzweißfilm "Schneelandschaften" im Sommer fotografieren. Zudem durchdringen infrarote Strahlen Dunst sehr viel besser als das sichtbare Licht, was Infrarotaufnahmen eine klarere Fernsicht verleiht. Schließlich sind in der Infrarotfotografie unbemerkte Blitzaufnahmen im Dunkeln möglich, wenn man das Blitzgerät mit einem Schwarzfilter versieht.Infrarotaufnahmen sind Aufnahmen mit einem erweiterten Spektrum, was das infrarote Licht betrifft. Es sind jedoch Aufnahmen mit einem eingeschränkten Spektrum, was das sichtbare Licht betrifft. Der blaue Lichtanteil muß gesperrt werden, dazu verwendet man einen Gelb- oder Orangefilter, egal, ob man den Falschfarbenfilm oder einen Schwarzweißfilm verwendet. Manche Effekte kommen noch besser zur Geltung, wenn das sichtbare Spektrum weiter gedämpft oder gesperrt wird, dazu dienen neben dem Orangefilter dann der Rotfilter oder schließlich der Infrarotfilter, auch Schwarzfilter genannt, der kein sichtbares Licht mehr passieren läßt. So wird dann aus blau schwarz, Hauttöne erscheinen grünlich, aus rot wird blaugrün, und schwarz erscheint bräunlich.
Mit der Belichtung wird man experimentieren müssen, denn der infrarote Lichtanteil läßt sich nicht messen. Infrarotfilme besitzen daher auch keine Empfindlichkeitsangabe. Das Anfertigen von mehreren Aufnahmen eines Motivs mit unterschiedlichen Belichtungswerten und weiteren Filtern ist zu empfehlen.
Da die meisten Objektive nicht bis in den infraroten Lichtbereich farbkorrigiert sind, muß auch die Entfernung manuell angepaßt werden. Dazu findet man am Objektiv den Infrarotindex, eine zumeist rote Markierung, auf die die gemessene Entfernung hin verschoben werden muß, um infrarotes Licht korrekt zu fokussieren. Da man bei Infrarotaufnahmen jedoch meistens sowohl mit sichtbarem, als auch mit infrarotem Licht arbeitet, sollte die Entfernungseinstellung zumindest zwischen dem Infrarotindex und der normalen Meßmarke erfolgen. Um Sicherheit vor unscharfen Aufnahmen zu gewinnen, wählt man eine Blende, die genügend Schärfentiefe über beide Markierungen hinaus verspricht.
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