Das Fotolexikon
Gauß, Carl Friedrich
(30.4.1777 - 23.2.1855) Deutscher Mathematiker, Astronom und Physiker. Veröffentlichte grundlegende Werke über die höhere Arithmetik, die Differentialgeometrie und die Bewegung der Himmelskörper. Als Leiter des Observatoriums in Göttingen widmete er sich der optischen Verbesserung von Teleskopen, und schlug als Objektiv eine Konstruktion vor, die aus zwei stark gekrümmten, meniskusförmigen Sammellinsen, gefolgt von einer Zerstreuungslinse bestand. Das Okular sollte dieser Konstruktion spiegelbildlich gleichen, so daß das komplette optische System aus einem symmetrischen Sechslinser bestehen würde. Auf diesem Wege sollten die chromatische und die sphärische Aberration sowie der Astigmatismus korrigierbar sein. Jedoch fehlten vor ca. 1890 geeignete Glassorten, um diese Idee zu verwirklichen. Heute bezeichnet man fotografische Objektive als "Gauß-Typ", die in dieser Form symmetrisch aufgebaut sind, gelegentlich auch "Doppelgauß" genannt, da solche Objektive genaugenommen vor der Blendenebene aus dem gausschen Objektiv, hinter der Blendenebene aus dem von Gauß vorgeschlagenen Okular bestehen. Einige Großbildobjektive des Gauß-Typs lassen sich an der Blendenebene auseinanderschrauben. Der vordere Teil läßt sich dann als eigenständiges Objektiv etwa der doppelten Brennweite verwenden. Gauß-Typen findet man heute als lichtstarke Normal- oder Portraitobjektive, sowie als Makro- oder Vergrößerungsobjektive.
(30.4.1777 - 23.2.1855) Deutscher Mathematiker, Astronom und Physiker. Veröffentlichte grundlegende Werke über die höhere Arithmetik, die Differentialgeometrie und die Bewegung der Himmelskörper. Als Leiter des Observatoriums in Göttingen widmete er sich der optischen Verbesserung von Teleskopen, und schlug als Objektiv eine Konstruktion vor, die aus zwei stark gekrümmten, meniskusförmigen Sammellinsen, gefolgt von einer Zerstreuungslinse bestand. Das Okular sollte dieser Konstruktion spiegelbildlich gleichen, so daß das komplette optische System aus einem symmetrischen Sechslinser bestehen würde. Auf diesem Wege sollten die chromatische und die sphärische Aberration sowie der Astigmatismus korrigierbar sein. Jedoch fehlten vor ca. 1890 geeignete Glassorten, um diese Idee zu verwirklichen. Heute bezeichnet man fotografische Objektive als "Gauß-Typ", die in dieser Form symmetrisch aufgebaut sind, gelegentlich auch "Doppelgauß" genannt, da solche Objektive genaugenommen vor der Blendenebene aus dem gausschen Objektiv, hinter der Blendenebene aus dem von Gauß vorgeschlagenen Okular bestehen. Einige Großbildobjektive des Gauß-Typs lassen sich an der Blendenebene auseinanderschrauben. Der vordere Teil läßt sich dann als eigenständiges Objektiv etwa der doppelten Brennweite verwenden. Gauß-Typen findet man heute als lichtstarke Normal- oder Portraitobjektive, sowie als Makro- oder Vergrößerungsobjektive.