Das Fotolexikon
Bayard, Hippolyte
(1801 - 1887) Französischer Beamter und Fotograf, entwickelte ab 1837 oder 1838, als er wohl vage von Louis Daguerres Tätigkeiten gehört hatte, ein fotografisches Verfahren, das sich sowohl von dem der Daguerreotypie, als auch von der Kalotypie unterschied. Es lieferte direkt positive Papierbilder. Dazu wurde ein Papierblatt mit Silbernitrat und Jodkalium behandelt, um, wie bei der Kalotypie, Lichtempfindlichkeit zu erreichen. Dieses Salzpapier wurde nun diffus vorbelichtet, bis es sich ganz geschwärzt hatte. Nun folgte ein Bad in einer Jodkaliumlösung, und die Belichtung in der Kamera von etwa einer halben Stunde. Nach der Belichtung war ein positives Bild sichtbar, das nur noch fixiert werden mußte. Dieses, auf der Solarisation fußende direkte Verfahren ohne eigentliche Entwicklung, lieferte weniger scharfe Bilder als Daguerreotypie oder Kalotypie, und wurde seinerzeit nicht als eigenständige Erfindung anerkannt. Daher gab Hippolyte Bayard Ende 1840 seine Versuche auf, und stellte als Fotograf fortan Kalotypien her.
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Ansicht: Bayard, Hippolyte