Duden Yitate - Herkunft und Themen
Dichter
Der Dichter ist das Auge der Menschheit bei der Betrachtung des Kleinen.«Martin Andersen-Nexш»
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Das Wort des Lyrikers vertritt keine Idee, vertritt keinen Gedanken und kein Ideal, es ist Existenz an sich, Ausdruck, Miene, Hauch.
«Gottfried Benn, Marginalien»
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* Der Dichter steht auf einer höhern Warte als auf den Zinnen der Partei.
«Ferdinand Freiligrath [1810-1876]; dt. Schriftsteller»
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Sowie ein Dichter politisch wirken will, muß er sich einer Partei hingeben, und sowie er dieses tut, ist er als Poet verloren.
«Goethe, zu Eckermann»
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Die einzige Ehrung, die die Welt dem Dichter erweist, besteht darin, daß seine Armut nicht als beschämend gilt.
«Sigmund Graff»
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Ein Journalist wird man um so leichter, je leichter man schreibt, ein Dichter, je schwerer man schreibt.
«Sigmund Graff»
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Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht.
«Hermann Hesse»
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* Was bleibet aber, stiften die Dichter.
«Friedrich Hölderlin, Andenken»
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Der Dichter ist das Sprachrohr der Ratlosigkeit seiner Zeit.
«Marie Luise Kaschnitz [1901-1974]; dt. Schriftstellerin»
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Unsere besten intuitiven Diagnostiker - die Dichter - haben immer wieder darauf hingewiesen, daß der Mensch geisteskrank ist und es von jeher war, doch Anthropologen, Psychiater und Evolutionsforscher nehmen Dichter nicht ernst und ignorieren weiterhin die Indizien, die ihnen ins Gesicht starren.
«Arthur Koestler, Mensch»
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Die meisten Poeten kommen erst nach ihrem Tode zur Welt.
«Georg Christoph Lichtenberg»
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Wer ist ein Dichter? Der, dessen Leben symbolisch ist.
«Thomas Mann»
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Vielleicht hält Gott sich einige Dichter (ich sage mit Bedacht: Dichter!), damit das Reden von ihm jene heilige Unberechenbarkeit bewahre, die den Priestern und Theologen abhanden gekommen ist.
«Kurt Marti»
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Ein Dichter muß 77mal als Mensch gestorben sein, ehe er als Dichter etwas wert ist.
«Christian Morgenstern»
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Viel von sich selbst zu reden gilt als dumm. Dieses Verbot wird von der Menschheit auf eigentümliche Weise umgangen: durch den Dichter!
«Robert Musil»
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Natürlich wird der Beruf des Dichters mißbraucht. Es treten so viele neue Dichter und Nachwuchsdichterinnen auf den Plan, daß wir bald alle Dichter sind und die Leser aussterben.
«Pablo Neruda»
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Dichter: Seher, die uns etwas von dem Möglichen erzählen.
«Friedrich Nietzsche, Morgenröte»
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Viel mehr Dichter versagen aus Mangel an Charakterfestigkeit als aus Mangel an Intelligenz.
«Ezra Pound»
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Es gibt eine Eigenschaft, die alle großen, bleibenden Dichter gemeinsam haben: Man braucht keine Schulen und Hochschulen, um sie am Leben zu erhalten.
«Ezra Pound»
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Alle Dichter haben einen Sinn für das Unendliche, in irgendeiner Weise, aber ihr wacher Sinn für das Begrenzte verleiht ihren Werken die individuelle Eigenart.
«Rabindranath Tagore»
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