Duden - Das Lexikon der Vornamen
Wilhelm
alter deutscher männl. Vorn. (ahd. willio »Wille« + ahd. helm »Helm«). Der Name Wilhelm war im Mittelalter in ganz Europa beliebt, wobei die Gestalt des Sagenhelden Wilhelm von Orange wohl von Einfluss war. Dieser Held, der nach der Sage zur Zeit Kaiser Ludwigs des Frommen (9.Jh.) gegen die Sarazenen kämpfte, trägt viele Wesenszüge des heiligen Wilhelm von Aquitanien (8./9.Jh.), eines Heerführers unter Karl dem Großen, der als Benediktinermönch starb (Namenstag: 28. Mai). Das altfranzösische Wilhelmslied ist die Quelle für Wolfram von Eschenbachs Epos »Willehalm« (13 Jh.). Aus der mittelalterlichen Geschichte ist besonders Wilhelm der Eroberer bekannt, der erste normannische König von England (11.Jh.). Der Befreier und erste Statthalter der Niederlande war Wilhem von Nassau-Dillenburg, Prinz von Oranien (»Wihelmus van Nassouwe«; 16.Jh.). In Deutschland war der Name Wilhelm u.a. bei den Grafen und Herzögen von Jülich traditionell und ging von ihnen im 17.Jh. auf die Hohenzollern in Brandenburg-Preußen über. Auch in anderen deutschen Fürstenfamilien trat der Name Wilhelm auf, z. B. in Hessen-Kassel und in Württemberg. »Wilhelm« wurde im 19.Jh. einer der beliebtesten deutschen Vornamen, sodass die Namenwahl oft nach dem Vorbild der deutschen Kaiser und Könige von Preußen, Wilhelms I. (18./19.Jh.) und Wilhelms II. (19./20.Jh.), erfolgt sein dürfte. Auch in Verbindung mit Friedrich erscheint Wilhelm in den Namen mehrerer Hohenzollernfürsten: Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (17.Jh.), und Friedrich Wilhelm I., genannt der Soldatenkönig (17./18.Jh.). Aus der Literatur ist der Name besonders bekannt durch Schillers »Wilhelm Tell« und Goethes »Wilhelm Meister«. Bekannte Namensträger: der selige Abt Wilhelm von Hirsau, Führer der deutschen Klosterreform (11.Jh.), Namenstag: 5.Juli; Wilhelm III. von Oranien, König von England, Schottland und Irland (17./18.Jh.); Wilhelm Heinse, deutscher Schriftsteller (18./19.Jh.); Wilhelm von Kobell, deutscher Maler (18./19.Jh.); Wilhelm Grimm, deutscher Philologe, Sagen- und Märchenforscher (18./19.Jh.); Wilhem von Humboldt, deutscher Gelehrter und Sprachphilosoph (18./19.Jh.); Wilhelm Müller, gen. Griechen-Müller, deutscher Dichter (18./19.Jh.); Wilhelm Hauff, deutscher Schriftsteller (19.Jh.); Wilhelm Raabe, deutscher Schriftsteller (19./20.Jh.); Wilhelm Trübner, deutscher Maler (19./20.Jh.); Wilhelm Conrad Röntgen, deutscher Physiker (19./20.Jh.); Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Maler (19./20.Jh.); Wilhelm Wundt, deutscher Philosoph und Psychologe (19./20.Jh.); Wilhelm Klemm, deutscher Schriftsteller (19./20.Jh.); Wilhelm Backhaus, deutscher Pianist (19./ 20.Jh.); Wilhelm Furtwängler, deutscher Dirigent (19./20.Jh.); Wilhelm Kempff, deutscher Pianist (19./20.Jh.). Als zweiter Vorname: August Wilhelm von Schlegel, deutscher Kritiker, Dichter und Philologe (18./19.Jh.); Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, deutscher Philosoph (18./19.Jh.). Französ. Form: Guillaume [gi'jo:m]. Engl. Form: William ['weljUm].
alter deutscher männl. Vorn. (ahd. willio »Wille« + ahd. helm »Helm«). Der Name Wilhelm war im Mittelalter in ganz Europa beliebt, wobei die Gestalt des Sagenhelden Wilhelm von Orange wohl von Einfluss war. Dieser Held, der nach der Sage zur Zeit Kaiser Ludwigs des Frommen (9.Jh.) gegen die Sarazenen kämpfte, trägt viele Wesenszüge des heiligen Wilhelm von Aquitanien (8./9.Jh.), eines Heerführers unter Karl dem Großen, der als Benediktinermönch starb (Namenstag: 28. Mai). Das altfranzösische Wilhelmslied ist die Quelle für Wolfram von Eschenbachs Epos »Willehalm« (13 Jh.). Aus der mittelalterlichen Geschichte ist besonders Wilhelm der Eroberer bekannt, der erste normannische König von England (11.Jh.). Der Befreier und erste Statthalter der Niederlande war Wilhem von Nassau-Dillenburg, Prinz von Oranien (»Wihelmus van Nassouwe«; 16.Jh.). In Deutschland war der Name Wilhelm u.a. bei den Grafen und Herzögen von Jülich traditionell und ging von ihnen im 17.Jh. auf die Hohenzollern in Brandenburg-Preußen über. Auch in anderen deutschen Fürstenfamilien trat der Name Wilhelm auf, z. B. in Hessen-Kassel und in Württemberg. »Wilhelm« wurde im 19.Jh. einer der beliebtesten deutschen Vornamen, sodass die Namenwahl oft nach dem Vorbild der deutschen Kaiser und Könige von Preußen, Wilhelms I. (18./19.Jh.) und Wilhelms II. (19./20.Jh.), erfolgt sein dürfte. Auch in Verbindung mit Friedrich erscheint Wilhelm in den Namen mehrerer Hohenzollernfürsten: Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst (17.Jh.), und Friedrich Wilhelm I., genannt der Soldatenkönig (17./18.Jh.). Aus der Literatur ist der Name besonders bekannt durch Schillers »Wilhelm Tell« und Goethes »Wilhelm Meister«. Bekannte Namensträger: der selige Abt Wilhelm von Hirsau, Führer der deutschen Klosterreform (11.Jh.), Namenstag: 5.Juli; Wilhelm III. von Oranien, König von England, Schottland und Irland (17./18.Jh.); Wilhelm Heinse, deutscher Schriftsteller (18./19.Jh.); Wilhelm von Kobell, deutscher Maler (18./19.Jh.); Wilhelm Grimm, deutscher Philologe, Sagen- und Märchenforscher (18./19.Jh.); Wilhem von Humboldt, deutscher Gelehrter und Sprachphilosoph (18./19.Jh.); Wilhelm Müller, gen. Griechen-Müller, deutscher Dichter (18./19.Jh.); Wilhelm Hauff, deutscher Schriftsteller (19.Jh.); Wilhelm Raabe, deutscher Schriftsteller (19./20.Jh.); Wilhelm Trübner, deutscher Maler (19./20.Jh.); Wilhelm Conrad Röntgen, deutscher Physiker (19./20.Jh.); Wilhelm Busch, deutscher Dichter und Maler (19./20.Jh.); Wilhelm Wundt, deutscher Philosoph und Psychologe (19./20.Jh.); Wilhelm Klemm, deutscher Schriftsteller (19./20.Jh.); Wilhelm Backhaus, deutscher Pianist (19./ 20.Jh.); Wilhelm Furtwängler, deutscher Dirigent (19./20.Jh.); Wilhelm Kempff, deutscher Pianist (19./20.Jh.). Als zweiter Vorname: August Wilhelm von Schlegel, deutscher Kritiker, Dichter und Philologe (18./19.Jh.); Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, deutscher Philosoph (18./19.Jh.). Französ. Form: Guillaume [gi'jo:m]. Engl. Form: William ['weljUm].