Duden - Das Lexikon der Vornamen
Ferdinand
aus dem Spanischen übernommener männl. Vorn. Spanisch Fernando ist germanischen Ursprungs (got. *frith »Schutz vor Waffengewalt, Friede« + got. *nanth »Kühnheit«). Der Name gelangte mit den Westgoten nach Spanien und wurde dort sehr beliebt. Nachdem durch den Habsburger Karl V., den spanischen König und deutschen Kaiser, die Verbindung zwischen Österreich und Spanien hergestellt war, kam der Name bei den Habsburgern in Mode und breitete sich in der Folge in Österreich und seit dem 17.Jh. in Bayern aus. Eine bekannte literarische Gestalt ist der Ferdinand in Schillers Trauerspiel »Kabale und Liebe« (1784). Bekannte Namensträger: der heilige Ferdinand, König von Kastilien und León (12./13.Jh.), Namenstag: 30.Mai; der selige Ferdinand, genannt »der Standhafte« (Vorbild für Calderóns Drama »Der standhafte Prinz«), Infant von Portugal (15.Jh.), Namenstag: 5.Juni; Ferdinand der Katholische, König von Kastilien und Aragonien (15./16.Jh.); Kaiser Ferdinand I., Begründer der habsburgischen Donaumonarchie (16.Jh.); Kaiser Ferdinand II., Gründer der Universität Graz und Gegenreformator (16./17.Jh.); Kaiser Ferdinand III., Unterzeichner des Westfälischen Friedens (17.Jh.); Ferdinand Raimund, österreichischer Dramatiker und Schauspieler (18./19.Jh.); Ferdinand Georg Waldmüller, österreichischer Maler (18./19.Jh.); Ferdinand Freiligrath, deutscher Schriftsteller (19.Jh.); Ferdinand Lassalle, deutscher Politiker (19.Jh.); Ferdinand de Lesseps, französischer Diplomat, Erbauer des Suezkanals (19.Jh.); Ferdinand Graf von Zeppelin, deutscher Luftschiffkonstrukteur (19./20.Jh.); Ferdinand Porsche, deutscher Automobilkonstrukteur (19./20.Jh.). Als zweiter Vorname: Conrad Ferdinand Meyer, schweizerischer Dichter (19.Jh.); Ernst Ferdinand Sauerbruch, deutscher Chirurg (19./20.Jh.). Italien. Form: Ferdinando. Span. Form: Fernando.
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