Duden - Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke
Kommotion
Kom|motio̱n [zu lat. commovere, commotum = bewegen; schütteln, erschüttern] w; -, ...io̱|nen, in fachspr. Fügungen: Com|mo̱tio, Mehrz.: ...io̱|nes:1) Erschütterung, stumpfe Gewalteinwirkung auf Organe (wobei es nicht zu einer äußeren oder inneren Verletzung, sondern nur zu einer vorübergehenden Funktionsstörung kommt).
2) übliche Kurzbezeichnung für: Commotio cerebri. Com|mo̱tio ce̱re|bri: “Gehirnerschütterung“, durch Kopfprellung verursachte akute Funktionsstörung des Gehirns ohne nachweisbare anatomische Veränderung u. ohne organische Dauerfolgen. Com|mo̱tio cọrdis [↑Cor]:
„Herzerschütterung“, funktionelle Herz- u. Kreislaufstörungen als Folge einer stumpfen Einwirkung auf den Brustkorb (ohne organische Veränderungen am Herzen u. ohne Verletzungszeichen). Com|mo̱tio medụllae spina̱lis: “Rückenmarkserschütterung“ (infolge stumpfer Gewalteinwirkung auf die Wirbelsäule) mit Schockwirkung und plötzlicher Kreislaufstörung im Rückenmark sowie vorübergehenden Ausfallserscheinungen (wie Lähmung und Sensibilitätsstörungen). Com|mo̱tio re̱tinae: “Netzhauterschütterung“, ↑Ischämie umschriebener Netzhautbezirke als Folge einer prellungsbedingten Verengerung der Netzhautarterien (vorübergehend trübt sich die Netzhaut mit weißgrauer Verfärbung). Com|mo̱tio thora̱cis [↑Thorax]:
„Brustkorberschütterung“ infolge stumpfer Gewalteinwirkung auf den Brustkorb mit Auslösung eines Schocks ohne pathologisch-anatomische Veränderungen
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