Duden - Familiennamen
Matthäus
aus dem gleich lautenden Rufnamen entstandener Familienname. Dem Rufnamen Matthäus liegt die griechische Form von hebr. Mattai, Kurzform von Mattanja »Gabe Jahwes«, zugrunde. Matthäus fand als Name des Evangelisten Eingang in die deutsche Namengebung. In den Quellen tritt häufig eine Vermischung der Rufnamenformen Matthäus und Matthias zutage. In Regensburg z.B. ist Matheus Arnolt (a. 1359) urkundlich als Matheys Ornolt (a. 1359), Mathesen des Arnoltz (Genitiv; a. 1360) und her Mathias der Arnolt (a. 1361) bezeugt. Als Varianten von Matthäus begegnen uns u.a. die Familiennamen Matheus, Mathew(e)s, Mat(t)hes, Mattes, Mothes. Bei dem Familiennamen Mathesius handelt es sich um eine aus der Zeit des Humanismus stammende Latinisierung von Mathes. Bei Matthäi und Matthei liegen patronymische Bildungen (lateinischer Genitiv) vor. Im Anlaut verkürzte Formen von Matthäus sind u.a. in den Familiennamen Deus, Dees, Thees enthalten. Hierzu gehören patronymische Bildungen wie Deussen, Deußen, Deusing, Deußing, Deessen, Theessen, Theeßen. Im Anlaut verkürzte und gedehnte Formen von Matthäus liegen u.a. den Familiennamen Debes, Debus, Dewes, Thebes, Thewes zugrunde. Familiennamen wie Matz, Matzel, Mätzel, Matzke können aus Matthäus oder Matthias hervorgegangen sein. Dies trifft auch für Familiennamen slawischer Herkunft wie Mattig, Mattik, Matusch(ek), Ma(t)schke zu. Dem Familiennamen Mathieu liegt die französische Form von Matthäus zugrunde.
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