Duden - Familiennamen
Fleischer
Berufsname zu mhd. vleischer »Fleischer«. Das Wort Fleischer, das seit dem 14.Jh. nachweisbar ist, (vgl. den Beleg Nic. Kolbnow fleyscher, Liegnitz 1361), geht auf eine Verkürzung von Fleischhauer zurück. Diese Entwicklung wird aus den Altenburger Belegen Kune Fleyschouwer (a. 1436) = Chune Fleischer (a. 1441) deutlich. Die frühe Entfaltung des Fleischerhandwerks in den mittelalterlichen Städten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es für den einzelnen Verbraucher bei den damaligen Konservierungsmöglichkeiten (Salzen, Räuchern) sehr schwierig war, ein ganzes Schlachttier zu verwerten. Die heutige Verbreitung der Familiennamen aus dem Fleischerhandwerk spiegelt z.T. die mittelalterlichen Sprachverhältnisse, z.T. aber auch die seit dieser Zeit eingetretenen wortgeographischen Verschiebungen. Das besonders häufige Vorkommen des Familiennamens Fleischer im Osten und Norden Deutschlands stimmt mit der Verbreitung der Berufsbezeichnung vom Ostmitteldeutschen aus ins Niederdeutsche und in die Hochsprache überein. Ursprünglich bezeichnete Schlachter, das heute als mundartliche Bezeichnung für den Fleischer in Norddeutschland gilt, den Hausschlachter auf dem Lande. Zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.þ15.Jh.) war Fleischhauer eine weit verbreitete Bezeichnung für den Fleischer, deren Geltungsbereich sich vom Rhein bis Schlesien und von der Ostsee bis zur Donau erstreckte. Ihre Verdrängung aus dem Wortschatz durch andere Bezeichnungen (etwa Schlachter im Norden, Fleischer im Osten und Nordosten) hat dazu geführt, dass der Name Fleischhauer heute nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an den Familiennamen aus dem Fleischergewerbe hat. Die starke Präsenz des Familiennamens Fleischhack(er) im Südosten des deutschen Sprachgebiets entspricht der Verbreitung der Berufsbezeichnung im Mittelalter. Dies gilt auch für den Familiennamen Fleischmann, dessen mittelalterliche Verbreitung vor allem Bayern, das Egerland und Franken umfasste. Der Familienname Metzger ist im Südwesten des deutschen Sprachgebiets heimisch. Die starke Ausdehnung des Wortes Metzger nach Norden und Osten ab dem 15.Jh. hat zur Verbreitung dieses Familiennamens beigetragen. Der Familienname Metzler, ursprünglich vor allem an der Mosel, am Mittelrhein und in Hessen verbreitet, ist in diesen Gebieten heute noch häufig anzutreffen.
Berufsname zu mhd. vleischer »Fleischer«. Das Wort Fleischer, das seit dem 14.Jh. nachweisbar ist, (vgl. den Beleg Nic. Kolbnow fleyscher, Liegnitz 1361), geht auf eine Verkürzung von Fleischhauer zurück. Diese Entwicklung wird aus den Altenburger Belegen Kune Fleyschouwer (a. 1436) = Chune Fleischer (a. 1441) deutlich. Die frühe Entfaltung des Fleischerhandwerks in den mittelalterlichen Städten ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es für den einzelnen Verbraucher bei den damaligen Konservierungsmöglichkeiten (Salzen, Räuchern) sehr schwierig war, ein ganzes Schlachttier zu verwerten. Die heutige Verbreitung der Familiennamen aus dem Fleischerhandwerk spiegelt z.T. die mittelalterlichen Sprachverhältnisse, z.T. aber auch die seit dieser Zeit eingetretenen wortgeographischen Verschiebungen. Das besonders häufige Vorkommen des Familiennamens Fleischer im Osten und Norden Deutschlands stimmt mit der Verbreitung der Berufsbezeichnung vom Ostmitteldeutschen aus ins Niederdeutsche und in die Hochsprache überein. Ursprünglich bezeichnete Schlachter, das heute als mundartliche Bezeichnung für den Fleischer in Norddeutschland gilt, den Hausschlachter auf dem Lande. Zur Zeit der Familiennamenentstehung (12.þ15.Jh.) war Fleischhauer eine weit verbreitete Bezeichnung für den Fleischer, deren Geltungsbereich sich vom Rhein bis Schlesien und von der Ostsee bis zur Donau erstreckte. Ihre Verdrängung aus dem Wortschatz durch andere Bezeichnungen (etwa Schlachter im Norden, Fleischer im Osten und Nordosten) hat dazu geführt, dass der Name Fleischhauer heute nur einen vergleichsweise kleinen Anteil an den Familiennamen aus dem Fleischergewerbe hat. Die starke Präsenz des Familiennamens Fleischhack(er) im Südosten des deutschen Sprachgebiets entspricht der Verbreitung der Berufsbezeichnung im Mittelalter. Dies gilt auch für den Familiennamen Fleischmann, dessen mittelalterliche Verbreitung vor allem Bayern, das Egerland und Franken umfasste. Der Familienname Metzger ist im Südwesten des deutschen Sprachgebiets heimisch. Die starke Ausdehnung des Wortes Metzger nach Norden und Osten ab dem 15.Jh. hat zur Verbreitung dieses Familiennamens beigetragen. Der Familienname Metzler, ursprünglich vor allem an der Mosel, am Mittelrhein und in Hessen verbreitet, ist in diesen Gebieten heute noch häufig anzutreffen.