Duden - Familiennamen
Böttcher
niederdeutscher und mitteldeutscher Berufsname für den Hersteller von Fässern und Tonnen aus Holz. Die ursprünglich niederdeutsche Berufsbezeichnung Bödecker (zu mnd. bode »Fass«) breitete sich später nach Südosten aus. Dass Böttcher heute die allgemeine Bezeichnung für das Handwerk in der Schriftsprache geworden ist, ist u.a. auf Luthers Einfluss zurückzuführen. Fässer und Tonnen wurden aus einzelnen Holzdauben zusammengesetzt und mit Eisenreifen zusammengehalten. Das Gewerbe war nicht nur zahlreich in den großen mittelalterlichen Städten, sondern auch auf dem Land vertreten. Fässer waren im Bereich der Weinwirtschaft und der Bierbrauerei unentbehrlich, große Holzgefäße wurden ferner zum Gerben und zum Baden, zur Lagerung und zum Transport von Nahrungsmitteln benötigt. Neben den Großböttchern gab es auch den Berufszweig der Kleinböttcher, die kleinere Daubengefäße für den Haushalt herstellten. Das Böttchergewerbe mit den regional unterschiedlichen Handwerkerbezeichnungen hat einen großen Anteil an der Bildung von Familiennamen gehabt. So sind z.B. die Familiennamen Bädeker, Baedeker, Böde(c)ker, Bödiker, Böttger, Böttjer ursprünglich im Norden Deutschlands heimisch, Böttcher im nord- und ostmitteldeutschen Raum, Büttner in Franken, Böhmen, Schlesien, Sachsen, Thüringen, Hessen, Küpper im Nordwesten, Faßbender im Rheinland. Vom Südwesten nach Südosten stoßen wir dann auf die Herkunftsgebiete von Kiefer, Küf(n)er, Schäffler, Binder, Binter.
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Ansicht: Böttcher