Redensarten Lexikon
Zicke
Zicken machen: dumme Streiche machen; närrische Einfälle, seltsame Anwandlungen haben; unüberlegt handeln.    Die Redensart ist vorwiegend mitteldeutsch und besonders berlinerisch; vgl. aber auch oberoesterreichisch ›bei dem zickts‹, der hat seine Launen. Die Wendung ist entweder vom unberechenbaren Gebaren einer Ziege hergenommen, wofür die Parallelität zu ›Kapriolen machen‹ (Bocksprünge vollführen) spricht, oder sie kann auch vom Gehen im Zickzack hergeleitet sein, denn berlinerisch heißt ›ne Zicke machen‹ einen Bummel machen, und bei Gerhart Hauptmann steht in ›Rose Bernd‹ (I): »Ich mecht bloß wissen, was du fer Fahrten und Zicken machst«. An anderer Stelle (›Mignon‹, 1947, S. 84) schreibt er: »Solche Zicken hast du schon als Student gemacht«. Vergleiche französisch ›faire des frasques‹. Adjektivischen Gebrauch zeigt der Ausruf: Sei nicht so zickig! Diese Warnung gilt meist jungen Teenagern, die sich albern benehmen, d.h. übermütig wie ein junges Zicklein.
   Im Kartenspiel ist Zicke zu der Bedeutung ›Zehn‹ gekommen; dazu gehört die obersächsische Skatredensart ›Raus mit der Zicke uf'n Deichdamm!‹; schlesisch ›Raus mit dr Zicke uff a Markt!‹
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Zicke