Redensarten Lexikon
Zaunpfahl
Mit dem Zaun(s)pfahl winken: allzu deutlich auf etwas anspielen, etwas grob und plump zu verstehen geben. Ein Zaunpfahl ist groß genug, daß ein Wink mit ihm nicht übersehen oder mißverstanden werden kann. Die Redensart ist in dieser Form erst aus dem 19. Jahrhundert belegt. Gröber und zugleich für den Städter faßlicher ist: ›Mit dem Laternenpfahl winken‹, ⇨ Laternenpfahl. Gleichbedeutend sind: ›Mit dem Scheunentor winken‹ (⇨ Scheunentor), bairisch ›mit dem Holzschlegel deuten‹. Sächsisch ›Der hot mer mit'n Zaunstecken gewunken‹ bedeutet: er hat mir mit Schlägen gedroht. ›Winken‹ scheint ursprünglich ironisch gemeint gewesen zu sein, so daß die Wendungen eigentlich den Sinn gehabt hätten: es einem gehörig zu fühlen geben. So heißt es in Wolframs von Eschenbach ›Willehalm‹ (90, 8): »Mit eime steine sol iu gewinket werden«, und in Ulrichs von Türheim ›Willehalm‹ (244d): »Im wirt gewinket mit der stangen«.
• ANONYM: Wink mit dem Zaunpfahl, in: Sprachpflege 10 (1961), S. 254.
Mit dem Zaun(s)pfahl winken: allzu deutlich auf etwas anspielen, etwas grob und plump zu verstehen geben. Ein Zaunpfahl ist groß genug, daß ein Wink mit ihm nicht übersehen oder mißverstanden werden kann. Die Redensart ist in dieser Form erst aus dem 19. Jahrhundert belegt. Gröber und zugleich für den Städter faßlicher ist: ›Mit dem Laternenpfahl winken‹, ⇨ Laternenpfahl. Gleichbedeutend sind: ›Mit dem Scheunentor winken‹ (⇨ Scheunentor), bairisch ›mit dem Holzschlegel deuten‹. Sächsisch ›Der hot mer mit'n Zaunstecken gewunken‹ bedeutet: er hat mir mit Schlägen gedroht. ›Winken‹ scheint ursprünglich ironisch gemeint gewesen zu sein, so daß die Wendungen eigentlich den Sinn gehabt hätten: es einem gehörig zu fühlen geben. So heißt es in Wolframs von Eschenbach ›Willehalm‹ (90, 8): »Mit eime steine sol iu gewinket werden«, und in Ulrichs von Türheim ›Willehalm‹ (244d): »Im wirt gewinket mit der stangen«.
• ANONYM: Wink mit dem Zaunpfahl, in: Sprachpflege 10 (1961), S. 254.