Redensarten Lexikon
Zapfen
Der Zapfen ist gut für die Flasche (das Loch), auch: Er ist ein rechter Zapf auf diesen Essigkrug: es eignet sich gut, paßt vortrefflich zusammen, oft ironisch gebraucht, um zu sagen, daß etwas in üblem Sinne zusammengehört, daß sich Menschen in ihren negativen Eigenschaften entsprechen, daß sie gleiche Interessen verfolgen. Johann Fischart verwendet die Redensart bereits in dieser übertragenen Bedeutung, denn er schreibt in der ›Geschichtklitterung‹: »Es war eben ein zapff für diese Flasch, denn faul Eyer vnd stinkend Butter gehören zusammen«. Auch Sebastian Franck verzeichnet in seiner Sammlung die Redensarten ›Es ist ein rechter zapff für das loch‹ (II, 107b) und ›Es ist zapff für die flaschen‹ (II, 10). Jemandem ist der Zapfen gesprungen: er ist verrückt; rheinisch: ›Dem es der Zapfen gesprungen‹.
Ist in der Schweiz jemand außer sich vor Zorn, ›so jagt's em der Zapfen ab‹: es platzt ihm der ⇨ Kragen.
Über den Zapfen hauen: den Urlaub überschreiten, ⇨ Zapfenstreich.
Eins zapfen gehen: Wein holen gehen. An der Mosel heißt es: ›Gei äs zapen!‹ Das ›Zapegon‹ ist hier ein Stück überlieferter Gastfreundschaft.
• L. RÖHRICH: Flaschen, in: U. JEGGLE u.a. (Hrsg.): Volkskultur in der Moderne (Reinbek 1986), S. 332-346.
Der Zapfen ist gut für die Flasche (das Loch), auch: Er ist ein rechter Zapf auf diesen Essigkrug: es eignet sich gut, paßt vortrefflich zusammen, oft ironisch gebraucht, um zu sagen, daß etwas in üblem Sinne zusammengehört, daß sich Menschen in ihren negativen Eigenschaften entsprechen, daß sie gleiche Interessen verfolgen. Johann Fischart verwendet die Redensart bereits in dieser übertragenen Bedeutung, denn er schreibt in der ›Geschichtklitterung‹: »Es war eben ein zapff für diese Flasch, denn faul Eyer vnd stinkend Butter gehören zusammen«. Auch Sebastian Franck verzeichnet in seiner Sammlung die Redensarten ›Es ist ein rechter zapff für das loch‹ (II, 107b) und ›Es ist zapff für die flaschen‹ (II, 10). Jemandem ist der Zapfen gesprungen: er ist verrückt; rheinisch: ›Dem es der Zapfen gesprungen‹.
Ist in der Schweiz jemand außer sich vor Zorn, ›so jagt's em der Zapfen ab‹: es platzt ihm der ⇨ Kragen.
Über den Zapfen hauen: den Urlaub überschreiten, ⇨ Zapfenstreich.
Eins zapfen gehen: Wein holen gehen. An der Mosel heißt es: ›Gei äs zapen!‹ Das ›Zapegon‹ ist hier ein Stück überlieferter Gastfreundschaft.
• L. RÖHRICH: Flaschen, in: U. JEGGLE u.a. (Hrsg.): Volkskultur in der Moderne (Reinbek 1986), S. 332-346.