Redensarten Lexikon
Wut
Seine Wut hinunterschlucken (unterdrücken) müssen: seine angestauten Affekte verschweigen, seine Gefühle nicht frei äußern dürfen, Rücksichten nehmen müssen.    Eine Wut im Bauche haben: hochgradig erregt sein. Im Badischen heißt es sogar: ›Eine Wut im Arsch haben‹. Die Wendungen dienen der Verstärkung und Veranschaulichung des Gemütszustandes. Sie beziehen sich auf die Beobachtung, daß sich unterdrückte Gefühle sehr negativ auf die inneren Organe auswirken können und sogar zu psychosomatischen Erkrankungen (Magengeschwüre, Darmstörungen) führen.
   Die (kalte) Wut kommt einem hoch: die Erregung läßt sich nicht länger zurückhalten, ein ähnlicher Vorgang wie das Erbrechen.
   Seine Wut herauslassen: sich direkt äußern, sich keinen Zwang auferlegen, frei heraus seinen Mißmut äußern.

• A.W. Strobel: Beiträge zur deutschen Literatur und Literatur-Geschichte (Paris und Straßburg 1827), S. 124; J.M. Wagner: X für U, in: Germania 13 (1868), S. 270; J. Addis: I know a hawk from a handsaw, in: American Notes and Queries 4, 10 (1872), S. 375-376; F. Latendorf: X für U, in: Germania 20 (1875), S. 8; Floto: X für U, in: Germania 21 (1876), S. 255-256; R. Köhler: X für U, in: Kleinere Schriften, Bd. III (Berlin 1900), S. 541f.; C. Paschall: Ein X für ein U, in: Western Folklore 7 (1948), S. 392.
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