Redensarten Lexikon
Würfel
Die Würfel sind gefallen (seltener Der Würfel ist gefallen): Der Entschluß ist gefaßt, die Entscheidung ist endgültig. Diese umgangssprachlich oft gebrauchte Wendung, die aber in den Mundarten durchweg fehlt, geht auf ein Zitat zurück: Als Caesar nach längerem Schwanken im Jahre 49 v. Chr. den Entschluß gefaßt hatte, über den Rubicon zu gehen, zitierte er Menanders Wort »Anerripto kybos« (= der Würfel falle). Sueton (›Caesar‹, 32) gibt die nicht ganz wörtliche Übersetzung: »Iacta alea est!«, häufig zitiert: ›Alea iacta est!‹ (= Der Würfel ist gefallen). Mit dem Humanismus ist die Wendung in die Sprache der Gebildeten eingedrungen und hat sich dort bis zum heutigen Tage erhalten. Auch Schiller (Werke 1, 232) gebrauchte dieses Zitat, jedoch etwas abgewandelt:
Eisern im wolkigten Pulverdampf,
Eisern fallen die Würfel.
Thomas Mann schrieb 1956 (›Felix Krull‹ S. 127): »Ich begab mich ziemlich gelassenen Geistes dorthin (zur Musterung); denn ich war mir bewußt, daß heute der Würfel kaum fallen werde«. Vergleiche französisch ›Les dés sont joués‹.
• E. MARSHALL: Jacta est alea, in: American Notes and Queries 6, 11 (1885), S. 196-197;
BÜCHMANN; W. TAUBER: Das Würfelspiel im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Eine kultur- und sprachgeschichtliche Darstellung (Europäische Hochschulschriften: Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 959) (FrankfurtM. 1987).
Der Würfel ist gefallen. Zeichnung von Brisolla, Abbildung 22.
Die Würfel sind gefallen (seltener Der Würfel ist gefallen): Der Entschluß ist gefaßt, die Entscheidung ist endgültig. Diese umgangssprachlich oft gebrauchte Wendung, die aber in den Mundarten durchweg fehlt, geht auf ein Zitat zurück: Als Caesar nach längerem Schwanken im Jahre 49 v. Chr. den Entschluß gefaßt hatte, über den Rubicon zu gehen, zitierte er Menanders Wort »Anerripto kybos« (= der Würfel falle). Sueton (›Caesar‹, 32) gibt die nicht ganz wörtliche Übersetzung: »Iacta alea est!«, häufig zitiert: ›Alea iacta est!‹ (= Der Würfel ist gefallen). Mit dem Humanismus ist die Wendung in die Sprache der Gebildeten eingedrungen und hat sich dort bis zum heutigen Tage erhalten. Auch Schiller (Werke 1, 232) gebrauchte dieses Zitat, jedoch etwas abgewandelt:
Eisern im wolkigten Pulverdampf,
Eisern fallen die Würfel.
Thomas Mann schrieb 1956 (›Felix Krull‹ S. 127): »Ich begab mich ziemlich gelassenen Geistes dorthin (zur Musterung); denn ich war mir bewußt, daß heute der Würfel kaum fallen werde«. Vergleiche französisch ›Les dés sont joués‹.
• E. MARSHALL: Jacta est alea, in: American Notes and Queries 6, 11 (1885), S. 196-197;
BÜCHMANN; W. TAUBER: Das Würfelspiel im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Eine kultur- und sprachgeschichtliche Darstellung (Europäische Hochschulschriften: Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 959) (FrankfurtM. 1987).
Der Würfel ist gefallen. Zeichnung von Brisolla, Abbildung 22.