Redensarten Lexikon
Wisch
Unterm Wische kaufen, häufiger: Etwas unter dem Wisch tun: etwas rasch und heimlich tun, um nicht bemerkt, ›erwischt‹ zu werden; betrügerisch handeln. Die Redensarten bewahren die Erinnerung an den ›Marktwisch‹, der aus Stroh bestand. Er wurde früher auf dem Marktplatz zum Zeichen dafür aufgesteckt, daß der Einkauf nur Stadtbewohnern gestattet sei. Fremde und Wiederverkäufer durften nichts einhandeln, solange der Wisch zu sehen war. Wer es trotzdem tun wollte, mußte schnell und heimlich verfahren.
Die niederrheinische Wendung ›ne Kölsche Wisch‹ bezeichnet eine unordentliche Frau, die nur oberflächlich sauber macht. Vergleiche das schwäbische Lied, in dem es in bezug auf Unzuverlässigkeit und Treulosigkeit heißt:
Lieber will i gar koi Schätzle
als en sotte Fledrewisch.
• O. WEISE: Etwas unter dem Wische tun, in: Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten 7 (1906), S. 12-13; R. SCHMIDT-WIEGAND: Der ›Wisch‹ als Bann- und Verbotszeichen. Historische Rechtssprachgeographie und volkskundliche Karte, in: Zeitschrift für Volkskunde 64 (1968), S. 203-222.
Unterm Wische kaufen, häufiger: Etwas unter dem Wisch tun: etwas rasch und heimlich tun, um nicht bemerkt, ›erwischt‹ zu werden; betrügerisch handeln. Die Redensarten bewahren die Erinnerung an den ›Marktwisch‹, der aus Stroh bestand. Er wurde früher auf dem Marktplatz zum Zeichen dafür aufgesteckt, daß der Einkauf nur Stadtbewohnern gestattet sei. Fremde und Wiederverkäufer durften nichts einhandeln, solange der Wisch zu sehen war. Wer es trotzdem tun wollte, mußte schnell und heimlich verfahren.
Die niederrheinische Wendung ›ne Kölsche Wisch‹ bezeichnet eine unordentliche Frau, die nur oberflächlich sauber macht. Vergleiche das schwäbische Lied, in dem es in bezug auf Unzuverlässigkeit und Treulosigkeit heißt:
Lieber will i gar koi Schätzle
als en sotte Fledrewisch.
• O. WEISE: Etwas unter dem Wische tun, in: Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten 7 (1906), S. 12-13; R. SCHMIDT-WIEGAND: Der ›Wisch‹ als Bann- und Verbotszeichen. Historische Rechtssprachgeographie und volkskundliche Karte, in: Zeitschrift für Volkskunde 64 (1968), S. 203-222.