Redensarten Lexikon
Wickel
Jemanden beim (am) Wickel (haben) kriegen: ihn zu fassen bekommen, ihn festhalten, auch: einen zur Verantwortung ziehen. Eigentlich kann man nur ein Kind beim Wickel kriegen, und auch dieses ursprünglich nur als Wickelkind (= Säugling). Das Wort hat im Laufe seines Bestehens sein Geschlecht gewechselt und außerdem die Färbung von etwas unsanfter Behandlung angenommen. In alter Literatur findet sich kein Beleg für die Redensart, in neuester hat sie Heyse in seinem ›Kolberg‹ (II, 3)
   Da ist kein Wunder, wenn alles fliegt
   Und die Viktoria beim Wickel kriegt.

Indessen besteht daneben die Wickel bekanntlich auch weiter. Heyses ›Kolberg‹ (III, 5): ›als er noch in der Wickel lag‹.
   Küpper meint, daß unter Wickel die zusammengedrehten Haare im Nacken zu verstehen seien, an denen man einen Menschen packen und halten kann.
   Nicht recht beim Wickel sein: nicht ganz gescheit sein.
   Jemand ist schief gewickelt schief.
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