Redensarten Lexikon
Wespentaille
Eine Wespentaille besitzen: überaus schlank sein. Die Wespentaille gehört seit Jahrtausenden zu einem immer wiederkehrenden Ideal der Körperform in der Damenmode, das für Kreta bereits 2600 v. Chr. bezeugt ist. Um es zu erreichen, muß die Taille fest eingeschnürt werden. Da der Ober- vom Unterkörper fast getrennt erscheint, bietet sich der Vergleich mit der Wespe an. Grandville hat dies in seiner Zeichnung wieder ganz wörtlich genommen; vgl. französisch ›avoir une taille de guêpe‹.    Jemandenum seine Wespentaille beneiden: seinen schlanken Wuchs bewundern und sich heimlich ärgern, dieses Ziel nicht ebenfalls erreichen zu können.

Eine Wespentaille haben. Grandville: G.W., Bd. 2, S. 988.

Eine Wespentaille haben. Darstellung aus: Züricher Kalender 1814, Kal. Inv. 391. Aus: Kalender-Bilder: Illustration aus schweizerischen Volkskalendern des 19. Jahrhunderts (= Führer durch das Museum für Volkskunde und Schweizerisches Museum für Volkskunde, Basel), Basel 1978, S. 67.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Wespentaille