Redensarten Lexikon
wenn
Das viele (ewige) Wenn und Aber!: Immer diese Einwände und Zweifel! Gottfr. Aug. Bürger gebrauchte diese Wendung in seiner Ballade ›Kaiser und Abt‹ mehrmals (Strophe 30):
   »Ha«, lachte der Kaiser, »vortrefflicher Haber!
   Ihr futtert die Pferde mit Wenn und mit Aber.
   Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht,
   Hat sicher aus Häckerling Gold schon gemacht«.

In Strophe 31 warnt der Kaiser:

   »Was denk' ich, das falsch ist? Das bringe heraus!
   Nur bleib' mir mit Wenn und mit Aber zu Haus!«

Etwas ohne Wenn und Aber tun: keine Bedingungen stellen, keine Hindernisse und Verzögerungen zulassen; vgl. amerikanisch ›But me no buts‹; ebenso: ›No Ifs and Ands‹.
   Wenn das Wörtchen wenn nicht wär! gilt als Einwand, wenn man am Gelingen eines Vorhabens berechtigte Zweifel hat. Oft erfährt diese Wendung noch scherzhafte Zusätze, wie z.B.: Dann wär' mein Vater Millionär (ein Herr), oder im Obersächsischen: ›dann gäb's dafür ein andres‹, ein Hindernis wäre bestimmt vorhanden.
   In Österreich sagt man: ›Ja wann der Wann net war‹.
   Das Wenn erscheint oft in der Form eines irrealen Bedingungssatzes: Wenn meine Tante Räder hätte (dann wäre sie ein Omnibus); Wenn Dummsein weh täte (da müßte er ununterbrochen schreien); Wenn der Hund nicht gemußt hätte (dann hätte er den Hasen gekriegt).
   Und wenn du dich auf den Kopf stellst!: Ich tue es auf keinen Fall! Diese Redensart erhält im Obersächsischen noch einen Zusatz zur Steigerung: ›und mit den Beinen wackelst‹.
   Wennschon – dennschon!: wenn überhaupt, dann richtig, dann mit der größten Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit, dann kommt nur das Beste (Teuerste) in Frage.

• B.F.C. TERRY: Ifs and Ands, in: American Notes and Queries 7, 1 (1886), S. 5; C.B. COOPER: But me no buts, in: Modern Language Notes 31 (1916), S. 314; L. SCHMIDT: Sprichwörtliche deutsche Redensarten, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 77 (1974), S. 81-130, besonders S. 128.
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