Redensarten Lexikon
Welle
Etwas wird (hohe) Wellen schlagen: es wird spürbare Auswirkungen haben.    Die Wellen gehen hoch: Empörung (Erregung, Begeisterung) werden groß. Der Vergleich bezieht sich auf das unruhige sturmgepeitschte Wasser; vgl. französisch ›Il y a ...‹ oder ›Cela fait du remous‹ (wörtlich: Daraus entsteht Wirbel) im Sinne von: Das erregt Aufsehen.
   Die Wellen glätten sich: man beruhigt sich wieder, die Erregung klingt langsam ab; vgl. französisch ›La tempête s'apaise‹ (wörtlich: Der Sturm legt sich), Sturm.
   Keine Wellen machen: kühl und ruhig bleiben, sich nicht aufregen, sich nicht übertrieben gebärden; berlinerisch, 20. Jahrhundert; vgl. niederdeutsch ›Mach kein Wellen in'n Teppich!‹: Mach keinen Ärger!
   Eine dicke (mächtige) Welle angeben: stark prahlen. ›Quatsch keine Wellen!‹, prahle nicht!; ›Eine Welle mehr, und du kannst schwimmen!‹ sagt man zu einem Prahler.
   Eine Welle haben: betrunken sein; in der Eifel meint die Redensart ›mit der Welle fortschwimmen‹ sich anpassen, der allgemeinen Entwicklung folgen.
   Die folgenden Wendungen sind der Rundfunktechnik entlehnt: Auf der falschen Welle liegen: sich geirrt haben; vgl. französisch ›ne pas être sur la bonne longueur d'ondes‹; Auf eine falsche Welle eingestellt haben: nicht verstehen wollen.

• R. HÜNNERKOPF: Artikel ›Welle‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens IX, Spalte 470-471; O.G. SVERRISDÓTTIR: Land in Sicht (Frankfurt/M. 1987), S. 178-180.
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