Redensarten Lexikon
Weihnachten
Ein Gefühl wie Weihnachten haben: ein Gefühl von Behaglichkeit, Herzlichkeit, Feierlichkeit, Friedlichkeit. Der soldatensprachliche redensartliche Vergleich stammt aus dem 2. Weltkrieg.    Etwas ist so, als ob Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen: etwas ist höchst überraschend, ein besonderes Geschenk, eine übergroße Freude, Beglückung, aber auch: eine anstrengende Vorbereitungszeit für intensives, mehrtägiges Feiern. Die Redensart dient der Verstärkung, sie ist keine Niemalsformel.
   Lieber nichts (oder lieber zehn Jahre nichts) zu Weihnachten: Ausdruck der Ablehnung einer Zumutung (etwa seit 1930); Sich freuen wie ein Kind auf Weihnachten: sich sehr freuen; der redensartliche Vergleich ist schon dem 19. Jahrhundert bekannt (Küpper).
   ›Nach Weihnachten wird getauscht‹ ist eine sarkastische Bemerkung, die das Mißfallen an einem Geschenk ausdrückt. Ursprünglich wohl nur ein Hinweis auf die – zahlreich genutzte – Umtauschmöglichkeit von Weihnachtsgeschenken nach den Feiertagen.
   »Es weihnachtet sehr« heißt eine Zeile im Gedicht ›Knecht Ruprecht‹ von Theodor Storm. Man zitiert sie heute, um die vorweihnachtliche Stimmung auszudrücken.
• I. WEBER-KELLERMANN: Das Weihnachtsfest. Eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit. (Luzern – Frankfurt/M. 1978).
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