Redensarten Lexikon
warm
Mit etwas warm werden: Gefallen an etwas finden. Nicht warm werden: erst kurze Zeit an einem Ort wohnen und sich noch nicht heimisch fühlen.    Mit jemandem nicht warm werden (können): mit ihm nicht harmonieren, keine nähere Bekanntschaft oder Freundschaft schließen (wollen), keine Vertrautheit aufkommen lassen.
   In der Metaphorik des Sprichwortes bedeutet ›warm‹ auch: reich. ›Wenn dir warm ist, denk' an den, der arm ist‹. Vergleiche Oldenburgisch ›He sitt warm un wêk‹: Er lebt in Wohlstand.
   Im Oberösterreichischen bedeutet die Feststellung: ›Da geht's warm her‹: Dort gibt es etwas zu gewinnen.
   Einem warm werden: sich unbehaglich fühlen, in Bedrängnis geraten, aus Verlegenheit (Scham) rot werden, ins Schwitzen kommen.
   Es wird einem warm und kalt: man bekommt Angst, hat gemischte Gefühle oder ist plötzlich heftig erregt worden. Die Redensart spiegelt die Empfindungen eines Fiebernden. So sagt man im Pfälzischen: ›'s lafd em kalt un warm de buggel enuf‹, kalt.
   Weder warm noch kalt sein: nicht entschieden sein, gleichgültig, auch: doppelzüngig sein. Die Redensart geht auf die OffbJoh 3, 15-16 zurück: »Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde«.
   Sich jemanden warmhalten: eine Beziehung bewußt pflegen, sich um anhaltende Zuneigung bemühen.
   Ein warmer Bruder sein: homosexuell veranlagt sein, Bruder.
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