Redensarten Lexikon
Wanderstab
Zum Wanderstab greifen (müssen): eine Reise antreten, Erfahrungen in der Fremde sammeln wollen, aber auch: seine Heimat, seine Lieben verlassen müssen, sein Brot woanders zu verdienen suchen.    Der Wanderstab gehörte zur Ausrüstung der wandernden Handwerksgesellen, die nach der Gesellenprüfung die Pflicht hatten, mehrere Jahre auf Wanderschaft zu gehen und bei fremden Meistern zu arbeiten, um Wissen und Können zu erweitern. Die sogenannten ›Hamburger Zimmerleute‹ wandern noch heute in ihrer Arbeitstracht und besitzen immer einen Wanderstab, der nicht selten gedrechselt oder mit Schnitzereien verziert ist.
   Seinen Wanderstab weitersetzen müssen: einen Ort (Meister), ein geliebtes Mädchen verlassen müssen, oft ohne die Hoffnung einer Wiederkehr, Stab.

• TH. GANTNER: Mit Gunst und Erlaubnis. Wandergesellen des Bauhandwerks im 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog Schweizerisches Museum für Volkskunde (Basel 1985); Wanderstab und Meisterbrief. Rieser Handwerk im Wandel der Zeit. Ausstellung auf Schloß Harburg (Schwaben) (1986); A. BURKHARDT: Kirschenpflücker im Winter und Schneeschipper im Sommer. Zeitgenössische Darstellungen des Vagabundenlebens um die Jahrhundertwende (Mag.
-Arbeit) (Freiburg i. Br. 1989).
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