Redensarten Lexikon
Waisenknabe
Ein Waisenknabe in etwas sein: sehr wenig davon verstehen; eigentlich: der Sache so beraubt sein wie das Waisenkind seiner Eltern. Gegen den bin ich ein (oder der reine) Waisenknabe: an ihn reiche ich bei weitem nicht heran. Die Wendung ist zwar erst aus dem 19. Jahrhundert belegt, doch geht der übertragene Gebrauch von ›Waise‹ bis ins Mittelhochdeutsche zurück. So rühmt Heinrich von Freiberg von seinem Helden Tristan (V. 1349f.):
   Herr Tristan, der kurteise (der Feine),
   der valscheit ein weise
   (d.h.: ganz ohne Falsch).

Kein Waisenknabe sein: (geistig) nicht unbedarft sein, sich kompetent fühlen, sich in der Lage sehen, eine schwierige Aufgabe zu lösen.
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