Redensarten Lexikon
wahr
Schon gar nicht (bald nicht) mehr wahr sein: es ist schon so lange her, daß man es kaum noch glauben kann. Die Redensart wird bereits von Hans Sachs in seinem Fastnachtsspiel ›Der Teufel nahm ein altes Weib‹ (6) verwendet, wo er schreibt: Es ist so lange her, »das schier ist nimer war«. Etwas nicht wahrhaben wollen: etwas nicht als Tatsache anerkennen wollen, bewußt seine Augen vor der Wirklichkeit verschließen.
Das darf doch nicht wahr sein! Ausruf der Verwunderung, Enttäuschung oder Empörung.
Das ist zu schön, um wahr zu sein! Die Wendung war ursprünglich eine Schlagerzeile aus dem Film ›Der Kongreß tanzt‹ (1931). Vergleiche französisch ›C'est trop beau pour être vrai‹.
Häufig erscheint das Wort wahr in Beteuerungsformeln wie So wahr ich hier sitze; So wahr ich Hans heiße und in Vergleichen: Es ist so wahr wie das Amen in der Kirche; wie das Evangelium; Es ist so wahr, als wenn's Gott selber sagte, vgl. lateinisch ›Non Apollinis responsum magis verum, atque hoc dictum est‹; Es ist so wahr wie zweimal zwei vier ist, vgl. niederländisch ›Het is zoo waar, als dat twee maal twee vier is‹; Es ist so wahr wie das Einmaleins; Wie das Gesetz und die Propheten; Es ist wah-
rer als wahr.
Bei Zweifeln an der Richtigkeit einer Mitteilung und bei einer offensichtlichen Lüge sagt man: Wer weiß, ob's wahr ist, oder ostpreußisch ›Ist's wahr? Waar' hat der Jud' im Sack‹. Es muß wahr sein, denn es ist gedruckt; Denn ich höre den Hahn auf seinem Miste krähen. Im scherzhaften Vergleich heißt es: Es ist so wahr, als daß der Frosch Haare hat, vgl. niederländisch ›Het is zoo waar, als dat de hond de bijl opät en den steel voor staart achter uit stak‹. Wenn das wahr ist, will ich ein Schelm sein, vgl. lateinisch ›Locusta prius bovem pariet‹.
Beteuerungsformeln waren auch in der Literatur beliebt. Fischart (›Geschichtklitterung‹, in Kloster VIII, S. 264) schrieb: »Wo es nicht war, wolt ich mein Lebenlang ein Mechelburgischer Schunckenmadenfresser vnd Speckhencker aus Engern bleiben«.
Von der Formel Wenn es nicht wahr ist, so schneuze mich der Teufel berichtete Harsdörffer in seinen ›Gesprächspielen‹, daß der Teufel einen, der diese Versicherung oft gebrauchte, mit einer glühenden Zange geschneuzt habe, und Abraham a Sancta Clara bemerkte dazu: »Wann dieser Höllegast allezeit sollte denjenigen die Nasen schnäuzen: welche anders reden als sie im Herzen haben, so werde man mehr gestutzte Nasen als gestutzte Hund finden«.
Zur Bekräftigung eines Eides, wurde auch gesagt:
Wenn es nicht wahr ist, soll mich der Teufel holen!
Schon gar nicht (bald nicht) mehr wahr sein: es ist schon so lange her, daß man es kaum noch glauben kann. Die Redensart wird bereits von Hans Sachs in seinem Fastnachtsspiel ›Der Teufel nahm ein altes Weib‹ (6) verwendet, wo er schreibt: Es ist so lange her, »das schier ist nimer war«. Etwas nicht wahrhaben wollen: etwas nicht als Tatsache anerkennen wollen, bewußt seine Augen vor der Wirklichkeit verschließen.
Das darf doch nicht wahr sein! Ausruf der Verwunderung, Enttäuschung oder Empörung.
Das ist zu schön, um wahr zu sein! Die Wendung war ursprünglich eine Schlagerzeile aus dem Film ›Der Kongreß tanzt‹ (1931). Vergleiche französisch ›C'est trop beau pour être vrai‹.
Häufig erscheint das Wort wahr in Beteuerungsformeln wie So wahr ich hier sitze; So wahr ich Hans heiße und in Vergleichen: Es ist so wahr wie das Amen in der Kirche; wie das Evangelium; Es ist so wahr, als wenn's Gott selber sagte, vgl. lateinisch ›Non Apollinis responsum magis verum, atque hoc dictum est‹; Es ist so wahr wie zweimal zwei vier ist, vgl. niederländisch ›Het is zoo waar, als dat twee maal twee vier is‹; Es ist so wahr wie das Einmaleins; Wie das Gesetz und die Propheten; Es ist wah-
rer als wahr.
Bei Zweifeln an der Richtigkeit einer Mitteilung und bei einer offensichtlichen Lüge sagt man: Wer weiß, ob's wahr ist, oder ostpreußisch ›Ist's wahr? Waar' hat der Jud' im Sack‹. Es muß wahr sein, denn es ist gedruckt; Denn ich höre den Hahn auf seinem Miste krähen. Im scherzhaften Vergleich heißt es: Es ist so wahr, als daß der Frosch Haare hat, vgl. niederländisch ›Het is zoo waar, als dat de hond de bijl opät en den steel voor staart achter uit stak‹. Wenn das wahr ist, will ich ein Schelm sein, vgl. lateinisch ›Locusta prius bovem pariet‹.
Beteuerungsformeln waren auch in der Literatur beliebt. Fischart (›Geschichtklitterung‹, in Kloster VIII, S. 264) schrieb: »Wo es nicht war, wolt ich mein Lebenlang ein Mechelburgischer Schunckenmadenfresser vnd Speckhencker aus Engern bleiben«.
Von der Formel Wenn es nicht wahr ist, so schneuze mich der Teufel berichtete Harsdörffer in seinen ›Gesprächspielen‹, daß der Teufel einen, der diese Versicherung oft gebrauchte, mit einer glühenden Zange geschneuzt habe, und Abraham a Sancta Clara bemerkte dazu: »Wann dieser Höllegast allezeit sollte denjenigen die Nasen schnäuzen: welche anders reden als sie im Herzen haben, so werde man mehr gestutzte Nasen als gestutzte Hund finden«.
Zur Bekräftigung eines Eides, wurde auch gesagt:
Wenn es nicht wahr ist, soll mich der Teufel holen!