Redensarten Lexikon
Waffen
Jemanden zu den Waffen rufen: jemanden zum Militärdienst einziehen.    Zu den Waffen greifen: den Kampf beginnen, eine kriegerische Auseinandersetzung nicht länger vermeiden.
   Die Waffen sprechen lassen: die Entscheidung, den Sieg mit militärischen Mitteln erzwingen wollen.
   Die Waffen strecken: sich geschlagen geben in einer Kontroverse, einem Streit, einem Konflikt. Vergleiche englisch: ›to show the white feather‹.
   Die Waffen niederlegen: einen Waffenstillstand, Frieden schließen.
   Mit den Waffen einer Frau kämpfen (siegen): weibliche Vorzüge nützen.
   Im Mittelhochdeutschen ist ›wâfen!‹ (›wâfenâ!‹) ein Not-, Hilfs-, Wehe- und Drohruf. Den Ausdruck ›wâfen rufen‹ gab es im Mittelhochdeutschen in der Bedeutung, ›um Hilfe rufen‹; so in der ›Kudrun‹ (V. 1360, 3ff.):

   Ludewîgs wahtaere krefteclîchen rief
   ›wol ûf, ir stolzen recken! wâfen, herre, wâfen!

ir künec von Ormenîe, ja waene ich ir ze lange habet geslâfen‹. Dann auch als Notruf, Klage in der Verbindung ›waffen schreien‹, wie bei Wolfram von Eschenbach: ›Parzival‹, V. 675, 18-21:

   nu solt ich schrîen wâfen
   umb ir scheiden daz si tuont:
   ez wirt grôz schade in beiden kuont.
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