Redensarten Lexikon
Vetter
Die Vetternstraße ziehen: auf Reisen Verwandte besuchen, um billig zu leben. Die Wendung kann erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umgangssprachlich nachgewiesen werden. Fontane schreibt in ähnlichem Sinne (Gesammelte Romane und Novellen, 1. Serie von 1890, V. 233): »Nachdem beide der Verlockung einer neumärkischen Vetternreise glücklich widerstanden hatten«. Es herrscht eine (üble) Vetternwirtschaft: häufig auch allgemein umgangssprachlich in schwäbischer mundartlicher Form: ›Vetterleswirtschaft‹ oder in imperativer Form: ›Schluß mit der Vetternwirtschaft (Vetterleswirtschaft)!‹: Machenschaften zugunsten von Verwandten und Freunden, denen ohne persönliches Verdienst zu Ansehen und hohen Ämtern verholfen wird.
Im Badischen sagt man über jemanden, der von einer unbekannten Person begünstigt wird: ›Irgendwo hat er e Vetterle‹.
Die Redensart Den Papst zum Vetter haben hat ähnliche Bedeutung und bezieht sich auf den Nepotismus der Renaissancepäpste.
Das Vetterlein mit jemandem spielen: jemanden zum Narren haben. ›Vetter‹ war in früherer Zeit nicht nur eine Verwandtschaftsbezeichnung, sondern auch der Name für Bauern, zuerst als übliche Anrede, dann auch als Schimpfwort: »daher man sie (die Bauern) Spots halben pflegt Vettern zu nennen« (Schwäbisches Wörterbuch II, Spalte 1448).
Die Vetternstraße ziehen: auf Reisen Verwandte besuchen, um billig zu leben. Die Wendung kann erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts umgangssprachlich nachgewiesen werden. Fontane schreibt in ähnlichem Sinne (Gesammelte Romane und Novellen, 1. Serie von 1890, V. 233): »Nachdem beide der Verlockung einer neumärkischen Vetternreise glücklich widerstanden hatten«. Es herrscht eine (üble) Vetternwirtschaft: häufig auch allgemein umgangssprachlich in schwäbischer mundartlicher Form: ›Vetterleswirtschaft‹ oder in imperativer Form: ›Schluß mit der Vetternwirtschaft (Vetterleswirtschaft)!‹: Machenschaften zugunsten von Verwandten und Freunden, denen ohne persönliches Verdienst zu Ansehen und hohen Ämtern verholfen wird.
Im Badischen sagt man über jemanden, der von einer unbekannten Person begünstigt wird: ›Irgendwo hat er e Vetterle‹.
Die Redensart Den Papst zum Vetter haben hat ähnliche Bedeutung und bezieht sich auf den Nepotismus der Renaissancepäpste.
Das Vetterlein mit jemandem spielen: jemanden zum Narren haben. ›Vetter‹ war in früherer Zeit nicht nur eine Verwandtschaftsbezeichnung, sondern auch der Name für Bauern, zuerst als übliche Anrede, dann auch als Schimpfwort: »daher man sie (die Bauern) Spots halben pflegt Vettern zu nennen« (Schwäbisches Wörterbuch II, Spalte 1448).