Redensarten Lexikon
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Verzage nicht, du Häuflein klein, sprichwörtlich angewendetes Zitat, Anfangszeile eines protestantischen Kirchenliedes, das dem Schwedenkönig Gustav Adolf (gefallen in der Schlacht bei Lützen 1632) zugeschrieben wird. Der König soll das Lied in der Morgenandacht vor Lützen seinem Hofprediger Dr. Fabricius diktiert haben. Der erste Druck findet sich in dem ›Epicedion Lamentabile juxta ac gratulabundum (d.h. Leichenlied, kläglich und zugleich Ehre darbringend) Manibus piissimis Gustavi Adolphi. Klag- und Ehrenlied vber den tödtlichen Hintritt des Königs Gustaff Adolphen. Gedruckt zu Leipzig bey Abraham Lambergs sel. Erben 1632‹. Der volle Wortlaut der ersten Strophe lautet:
   Verzage nicht, du Häuflein klein,
   obschon die Feinde willens sein,
   dich gänzlich zu verstören,
   und suchen deinen Untergang,
   davon dir wird recht angst und bang;
   es wird nicht lange währen.

Das barocke Lied gehört noch heute zum Kanon der evangelischen Kirchenlieder.

• B. KITZIG: Gustav Adolf, Jacobus Fabricius und Michael Altenburg, die drei Urheber des. Liedes: Verzage nicht, du Häuflein klein (Göttingen 1935).
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