Redensarten Lexikon
verbeißen
Sich in etwas (z.B. in eine Ansicht) verbissen haben: sich irrigerweise darauf festgelegt haben. Die Wendung ist eine Übertragung aus der Weidmannssprache: Der Hund verbeißt sich so leidenschaftlich in das Wild, daß ihn der Jäger von der Beute lösen muß. Die Redensart findet sich literarisch z.B. bei Grimmelshausen im ›Simplicissimus‹ (II, 128): »Ich war dannoch so hart verbaist, solches zu wissen, daß ich mir dieselbige Gedancken nicht mehr ausschlagen konte«. Vergleiche französisch ›se casser les dents à quelque chose‹, im Sinne von: Sich die Zähne an einer Sache ausbeißen, ⇨ Zahn. Den gleichen Ursprung hat wohl auch das adjektivisch gebrauchte Partizip Verbissen: grimmig, doch spielt heute in Wendungen wie ›Verbissener Groll‹, mühsam niedergezwungener Groll, auch ›verbeißen‹ in der Bedeutung: durch Beißen (auf die Lippen oder auf die Zähne) seinen Schmerz (sein Lachen) unterdrücken, mit hinein.
Oft etwas verbeißen müssen: sich bei Ärger beherrschen, sich einer heftigen Äußerung enthalten. Ein Leipziger Kindervers dient zur Erheiterung des Zürnenden; mit kunstvollem Reim und mundartlichem Stabreim in der 1. Zeile lautet er:
Biste beese, beiß in Belz,
Bis de gommst nach Weißenfels;
Bis de gommst nach Halle,
Sin de beesen alle!
Sich in etwas (z.B. in eine Ansicht) verbissen haben: sich irrigerweise darauf festgelegt haben. Die Wendung ist eine Übertragung aus der Weidmannssprache: Der Hund verbeißt sich so leidenschaftlich in das Wild, daß ihn der Jäger von der Beute lösen muß. Die Redensart findet sich literarisch z.B. bei Grimmelshausen im ›Simplicissimus‹ (II, 128): »Ich war dannoch so hart verbaist, solches zu wissen, daß ich mir dieselbige Gedancken nicht mehr ausschlagen konte«. Vergleiche französisch ›se casser les dents à quelque chose‹, im Sinne von: Sich die Zähne an einer Sache ausbeißen, ⇨ Zahn. Den gleichen Ursprung hat wohl auch das adjektivisch gebrauchte Partizip Verbissen: grimmig, doch spielt heute in Wendungen wie ›Verbissener Groll‹, mühsam niedergezwungener Groll, auch ›verbeißen‹ in der Bedeutung: durch Beißen (auf die Lippen oder auf die Zähne) seinen Schmerz (sein Lachen) unterdrücken, mit hinein.
Oft etwas verbeißen müssen: sich bei Ärger beherrschen, sich einer heftigen Äußerung enthalten. Ein Leipziger Kindervers dient zur Erheiterung des Zürnenden; mit kunstvollem Reim und mundartlichem Stabreim in der 1. Zeile lautet er:
Biste beese, beiß in Belz,
Bis de gommst nach Weißenfels;
Bis de gommst nach Halle,
Sin de beesen alle!