Redensarten Lexikon
Vademecumsgeschichte
Eine Vademecumsgeschichte erzählen: eine abgedroschene, gehaltlose – oft anrüchige Geschichte – erzählen. Das Vademecum (lateinisch vade mecum: ›geh' mit mir‹) ist die bildungssprachliche Bezeichnung für ein Buch kleinen Formats, das man als Ratgeber mit sich herumtragen kann. Das Wort ist im 16. Jahrhundert noch selten, aber ab dem 18. Jahrhundert im Deutschen kontinuierlich nachgewiesen. Eine Vademecumsgeschichte ist nun ein ›Histörchen‹, das schon jedermann bekannt ist, das so geläufig ist wie die Nachrichten und Inhalte der Vademecum-Büchlein. Ein Funktionsbeleg steht in den Gedichten von Stäudlin (Bd. I [1788], S. 308): da »entlud sich der leicht beschwipste Pfarrherr zottichter Mährchen und Rätzel und Vademecumsgeschichten«. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird ›Vademecum für lustige Leute‹ ein beliebter Buchtitel für Schwank-Kompilationen.
• E. MOSER-RATH: ›Lustige Gesellschaft‹. Schwank und Witz des 17. und 18. Jahrhunderts in kultur- und sozialgeschichtlichem Kontext (Stuttgart 1984), S. 35, 474.
Eine Vademecumsgeschichte erzählen: eine abgedroschene, gehaltlose – oft anrüchige Geschichte – erzählen. Das Vademecum (lateinisch vade mecum: ›geh' mit mir‹) ist die bildungssprachliche Bezeichnung für ein Buch kleinen Formats, das man als Ratgeber mit sich herumtragen kann. Das Wort ist im 16. Jahrhundert noch selten, aber ab dem 18. Jahrhundert im Deutschen kontinuierlich nachgewiesen. Eine Vademecumsgeschichte ist nun ein ›Histörchen‹, das schon jedermann bekannt ist, das so geläufig ist wie die Nachrichten und Inhalte der Vademecum-Büchlein. Ein Funktionsbeleg steht in den Gedichten von Stäudlin (Bd. I [1788], S. 308): da »entlud sich der leicht beschwipste Pfarrherr zottichter Mährchen und Rätzel und Vademecumsgeschichten«. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird ›Vademecum für lustige Leute‹ ein beliebter Buchtitel für Schwank-Kompilationen.
• E. MOSER-RATH: ›Lustige Gesellschaft‹. Schwank und Witz des 17. und 18. Jahrhunderts in kultur- und sozialgeschichtlichem Kontext (Stuttgart 1984), S. 35, 474.