Redensarten Lexikon
Uriasbrief
Einen Uriasbrief überbringen wird gesagt nach 2 Sam 11, 14.15: David schickte den Uria, dessen Frau er besitzen wollte, an Joab mit einem Brief des Inhalts: »Stellet Uria an den Streit, da er am härtesten ist, und wendet euch hinter ihm ab, daß er erschlagen werde und sterbe«. Aus dieser ursprünglichen Bedeutung des Uriasbriefes wird dann allgemein ein ›Unglücksbrief‹.    Das Motiv des Briefüberbringers, der unwissend sein eigenes Todesurteil seinen Vollstreckern übergibt, begegnet in zahlreichen Märchen (z.B. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm 29).

• J. SCHICK: Das Glückskind mit dem Todesbrief (Berlin 1912); A. AARNE: Der reiche Mann und sein Schwiegersohn. Vergleichende Märchenforschungen (Folklore Fellows Communication 23) (Helsinki 1916).
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