Redensarten Lexikon
Undank
Einem alles zu Undank(e) machen: ihm nichts recht machen können. Heute sagt man statt dessen häufiger: ›Einem nichts zu Danke machen können‹.    Die Redensarten Einem Undank wissen und Den Undank auf sich laden: sind ebenfalls veraltet. Vergleiche lateinisch ›Accersere malam gratiam, offendere aliquem‹. Luther gebraucht sogar die Wendung »der undanck wirt uns schlahen« (Werke 17, 1, 194, 16, Weimarer Ausgabe). Üblicher sind die Wendungen Undank davontragen (empfangen, ernten) und Jemanden mit Undank belohnen, neben dem allgemein bekannten Sprichwort ›Undank ist der Welt Lohn‹. Für dieses Sprichwort gibt es veranschaulichende Volkserzählungen, z.B. bei Müller, Sagen aus Uri III, Nr. 1274b, S. 167 (Aarne-Thompson 155), wo der geprellte Teufel das Sprichwort benutzt. Die Redensart Undank säen: selbst kommenden Undank hervorrufen, nutzt Voss literarisch: »ward denn Undank wo gesät« (›Gedichte‹ 6, 68).
   Undankbar wie ein Kuckuck sein: sehr undankbar. Der redensartliche Vergleich führt zu einer Steigerung der Aussage, da es nichts Schlimmeres zu denken gibt als das Verhalten des jungen Kuckucks im fremden Nest, der die Jungen seiner Pflegeeltern verdrängt, Kuckuck. Vergleiche französisch ›un monstre d'ingratitude‹ (wörtlich: ein Ausbund an Undank).

• ANONYM: Undank ist der Welt Lohn, in: Braunschweiger Anzeigen (1768), Nr. 33; K.W. NOSE: Einige Lichtseiten des Satzes: Undank ist der Welt Lohn (Frankfurt/M. 1799).
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