Redensarten Lexikon
Ulk
Einen Ulk ausfressen (machen): einen losen Streich ausüben, gewollten Unsinn treiben. Die Wendung kommt aus der Studentensprache. Wilhelm Raabe schreibt 1859 in ›Kinder von Finkenrode‹: »Da stehen wir wieder einmal wie drei Studenten, die einen Ulk ausfressen wollen«. Das Wort Ulk entstammt ursprünglich der niederdeutschen Mundart, wo es ›Unglück‹ bedeutet. Schleswig-holsteinisch ›He hett vel Ulk‹, er muß viel ausstehen; ›du mußt ok lehren, was Ulk is‹, bereite dich auf Unglück vor. Die niederdeutsche Redensart ›De is mit den Ulks beseten‹ steht in Zusammenhang mit dem Volksglauben. Man meinte, daß ein Plagegeist, der Ulk genannt wurde, Unglück und Verlust brachte, wenn er von dem Menschen Besitz ergriff, ähnlich wie ein Krankheitsdämon. Im erweiterten Sinn von ›Lärm‹ wird Ulk in schlesischen, nassauischen, ostfriesischen, westfälischen und obersächsischen Mundarten gebucht. Der früheste literarische Beleg als ›lärmende Bewegung‹ findet sich 1582 in Fischarts ›Geschichtklitterung‹ (Neudruck 231), und 1620 nimmt Helvegius in seine ›Origines dictionum germ.‹ (S. 288) auf: »ulck vulgus nostrum usurpat pro afflictione et calamitate«. In die Studentensprache gelangt, wird Ulk zuerst 1831 in Leipzig als ›lärmender Spaß‹ bezeugt.
• F. KLUGE: Studentensprache (Straßburg 1895), S. 131.
Einen Ulk ausfressen (machen): einen losen Streich ausüben, gewollten Unsinn treiben. Die Wendung kommt aus der Studentensprache. Wilhelm Raabe schreibt 1859 in ›Kinder von Finkenrode‹: »Da stehen wir wieder einmal wie drei Studenten, die einen Ulk ausfressen wollen«. Das Wort Ulk entstammt ursprünglich der niederdeutschen Mundart, wo es ›Unglück‹ bedeutet. Schleswig-holsteinisch ›He hett vel Ulk‹, er muß viel ausstehen; ›du mußt ok lehren, was Ulk is‹, bereite dich auf Unglück vor. Die niederdeutsche Redensart ›De is mit den Ulks beseten‹ steht in Zusammenhang mit dem Volksglauben. Man meinte, daß ein Plagegeist, der Ulk genannt wurde, Unglück und Verlust brachte, wenn er von dem Menschen Besitz ergriff, ähnlich wie ein Krankheitsdämon. Im erweiterten Sinn von ›Lärm‹ wird Ulk in schlesischen, nassauischen, ostfriesischen, westfälischen und obersächsischen Mundarten gebucht. Der früheste literarische Beleg als ›lärmende Bewegung‹ findet sich 1582 in Fischarts ›Geschichtklitterung‹ (Neudruck 231), und 1620 nimmt Helvegius in seine ›Origines dictionum germ.‹ (S. 288) auf: »ulck vulgus nostrum usurpat pro afflictione et calamitate«. In die Studentensprache gelangt, wird Ulk zuerst 1831 in Leipzig als ›lärmender Spaß‹ bezeugt.
• F. KLUGE: Studentensprache (Straßburg 1895), S. 131.