Redensarten Lexikon
Ufer
Das rettende Ufer erreichen: eine gefahrvolle Situation glücklich überstehen, endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben, sich retten, noch einmal davonkommen.    Vom anderen Ufer sein: homosexuell sein.
   Zu neuen Ufern aufbrechen: völlig andere Ziele anstreben, vom Unbekannten gelockt werden, auch wenn es Gefahren birgt. Goethe gebraucht die Wendung literarisch in ›Faust‹ I, Nacht: Faust selbst verkündet, wohin ihn seine ungestillte Wißbegier treibt, nämlich ins Land des Todes. Als er im Begriff ist, die Giftphiole zu ergreifen und seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, ruft er aus: »Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag«.
   Auch in einem modernen Schlagerlied ›Hell war der Mond und die Nacht voll Schatten‹ (gesungen von Juliane Werding) begegnet die ähnliche Wendung »an den andern Ufern der Nacht« im Sinne von Bereich, in den ein Lebender nicht zu folgen vermag, wo ein tödlicher Kampf stattfindet.
   Uferlos sein (ausufern): kein Ende, keine Begrenzung finden, in übertragener Bedeutung oft auf Reden oder Diskussionen bezogen.
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