Redensarten Lexikon
Tropfen
Ein Tropfen auf einen heißen Stein: viel zuwenig und daher völlig wirkungslos. Das leicht verständliche Bild ist seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt; auch in der selteneren Form: ›Das ist ein Tropfen ins Meer‹. Tirolisch im selben Sinn: ›Das is grad, as wenn man a Gbetle i d'Höll wurf‹; in der Pfalz: ›einen Bettelbuben in die Hölle werfen‹. Bert Brecht verwendete die Redensart in seiner ›Ballade vom Tropfen auf den heißen Stein‹ (›Gedichte‹, Bd. III [Frankfurt 1961]), S. 170f. Wie ein Tropfen am (im) Eimer sein: ohne jegliche Bedeutung, beruht auf Jes 40, 15, wo es heißt: »Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im Eimer bleibt. ».
Ein Tropfen Wermut (ein bitterer Tropfen) war dabei (fiel in den Becher der Freude): die Freude wurde durch etwas getrübt.
Jemandem den letzten Tropfen Blut aussaugen: ihn bis aufs äußerste ausnutzen.
Ein guter (edler) Tropfen: ein köstlicher Wein, der sehr alt ist.
Gern einen Tropfen nehmen, auch Einen Tropfen hinter die Binde gießen: gern Alkohol trinken. Vergleiche französisch ›S'en envoyer un derrière la cravate‹; niederländisch ›Hij houdt veel van den drop‹; ⇨ trinken.
Keinen Tropfen im Becher mehr: nichts mehr zu trinken haben, zitieren wir scherzhaft nach dem Lied ›Die Lindenwirtin‹ von Rudolf Baumbach, das er zuerst in seinen ›Liedern eines fahrenden Gesellen‹ (Leipzig 1874) veröffentlichte.
Steter Tropfen höhlt den Stein: Beständigkeit führt schließlich zum Ziel. Die Wendung beruht auf einem Zitat bei Hiob 14, 19, wo es im Text der Vulgata heißt: »Lapides ex cavant aqua«. Ovids Formulierung »Gutta cavat lapidem« in seinen ›Episto-lae‹ IV, 10, 5 entspricht unserem Sprichwort noch besser (Büchmann).
Steter Tropfen höhlt den Stein. Barptolemaeus Anulus: Picta Poesis. Ut Picturia Poesis Erit, Lugduni 1552 (Staats- und Universitäts-Bibliothek Göttingen), aus: Henkel und Schöne, Spalte 110.
Ein Tropfen auf einen heißen Stein: viel zuwenig und daher völlig wirkungslos. Das leicht verständliche Bild ist seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt; auch in der selteneren Form: ›Das ist ein Tropfen ins Meer‹. Tirolisch im selben Sinn: ›Das is grad, as wenn man a Gbetle i d'Höll wurf‹; in der Pfalz: ›einen Bettelbuben in die Hölle werfen‹. Bert Brecht verwendete die Redensart in seiner ›Ballade vom Tropfen auf den heißen Stein‹ (›Gedichte‹, Bd. III [Frankfurt 1961]), S. 170f. Wie ein Tropfen am (im) Eimer sein: ohne jegliche Bedeutung, beruht auf Jes 40, 15, wo es heißt: »Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im Eimer bleibt. ».
Ein Tropfen Wermut (ein bitterer Tropfen) war dabei (fiel in den Becher der Freude): die Freude wurde durch etwas getrübt.
Jemandem den letzten Tropfen Blut aussaugen: ihn bis aufs äußerste ausnutzen.
Ein guter (edler) Tropfen: ein köstlicher Wein, der sehr alt ist.
Gern einen Tropfen nehmen, auch Einen Tropfen hinter die Binde gießen: gern Alkohol trinken. Vergleiche französisch ›S'en envoyer un derrière la cravate‹; niederländisch ›Hij houdt veel van den drop‹; ⇨ trinken.
Keinen Tropfen im Becher mehr: nichts mehr zu trinken haben, zitieren wir scherzhaft nach dem Lied ›Die Lindenwirtin‹ von Rudolf Baumbach, das er zuerst in seinen ›Liedern eines fahrenden Gesellen‹ (Leipzig 1874) veröffentlichte.
Steter Tropfen höhlt den Stein: Beständigkeit führt schließlich zum Ziel. Die Wendung beruht auf einem Zitat bei Hiob 14, 19, wo es im Text der Vulgata heißt: »Lapides ex cavant aqua«. Ovids Formulierung »Gutta cavat lapidem« in seinen ›Episto-lae‹ IV, 10, 5 entspricht unserem Sprichwort noch besser (Büchmann).
Steter Tropfen höhlt den Stein. Barptolemaeus Anulus: Picta Poesis. Ut Picturia Poesis Erit, Lugduni 1552 (Staats- und Universitäts-Bibliothek Göttingen), aus: Henkel und Schöne, Spalte 110.