Redensarten Lexikon
Traum
Das fällt mir nicht im Traum ein: daran habe ich gar nicht gedacht; darüber hinaus Ausdruck der Ablehnung: Was nicht einmal als Trauminhalt möglich ist, ist in der wachen Wirklichkeit noch weit unmöglicher; literarisch schon bei Joh. Pauli: »Das komt jhm nicht im trawm für«. Religionsgeschichtlich werden Träume oft als Offenbarung der übernatürlichen Welt angesehen. So brachen die Drei Weisen aus dem Morgenland aufgrund eines Traumes auf und fanden ihn unter dem ihnen leuchtenden Stern verwirklicht.
Du kannst einem (ja) im Traum erscheinen: wie eine Schreckgestalt Angst einflößen. Mitunter auch zu einem Sprichwort erweitert:
Ich habe dich im Traum gesehn,
da blieb vor Schreck der Wecker stehn.
Dieser Traum ist ausgeträumt: diese Hoffnung ist zerstört. Aus der Traum! sagt man, wenn es keine Hoffnung mehr gibt, daß ein Wunsch in Erfüllung geht.
Das ist (du bist) der Traum meiner (schlaflosen) Nächte: der Inbegriff des höchsten Wunsches; oft auch ironisch gebraucht in der Anrede: ›Na, du Traum meiner schlaflosen Nächte!‹
Einem aus dem Traume helfen: einem Aufschluß über etwas verschaffen, mit den Realitäten konfrontieren.
Wie im Traum umhergehen: die Wirklichkeit nicht wahrnehmen.
Es ist mir noch so wie im Traum: ich erinnere mich nur dunkel, vgl. lateinisch ›per nebulam‹ (Plautus).
Zum Schlagwort geworden ist der Buchtitel des Erfolgsromans von Johannes Mario Simmel: ›Der Stoff, aus dem die Träume sind‹. Analog: »Der Stoff aus dem die Dummheit ist« von M. Koch-Hillerbach.
Sich (jemandem) einen Traum erfüllen: einen (geheimen) großen Wunsch wahr werden lassen. Ein Traum von einer Frau (einem Wagen) sein: etwas in allerhöchster Vollendung sein, dem man in der Wirklichkeit kaum zu begegnen hofft. Das Sprichwort ›Träume sind Schäume‹ versucht, die Abergläubischen zu beruhigen, die ihren Traum als Vorbedeutung ansehen und Unglück befürchten.
In der Sage ›Der Traum vom Schatz auf der Brücke‹ wird im Traum ein Schatz auf (unter) einer Brücke verheißen, meist in Versform, wie z.B.
Zu Mainz auf der Brück,
da blüht dir dein Glück!
Der Schatztraum als Sagenmotiv pflegt in der Regel in Erfüllung zu gehen, denn der Traum hat in der Volksmeinung Realitätscharakter.
• L. RÖHRICH: Der Traum vom Schatz auf der Brücke, in: Erzählungen des späten Mittelalter und ihr Fortleben, Bd. II (München – Bern 1967), S. 122-155, 429-438; H. TRÜMPY: Der Traum in volkskundlicher Sicht, in: Traum und Träumen (Göttingen 1984), S. 150-161; F. FUCHS: Zwischen Wissenschaft und Amusement. Eine Studie zur Traumauffassung und Traumdeutung am Beispiel von deutschsprachigen Traumbüchern (Diss. Freiburg 1984), erschienen unter dem Titel: ›Von der Zukunftsschau zum Seelenspiegel‹, in: acta culturologica 6 (Aachen 1987); U. JEGGLE: Träume – Kulturgeschichtliches Material?, in: Urbilder und Geschichte. C.G. Jungs Archetypenlehre und die Kulturwissenschaften, herausgegeben von Ch. Burckhardt-Seebass (Basel – Frankfurt/M. 1989) S. 57-69.
Das fällt mir nicht im Traum ein: daran habe ich gar nicht gedacht; darüber hinaus Ausdruck der Ablehnung: Was nicht einmal als Trauminhalt möglich ist, ist in der wachen Wirklichkeit noch weit unmöglicher; literarisch schon bei Joh. Pauli: »Das komt jhm nicht im trawm für«. Religionsgeschichtlich werden Träume oft als Offenbarung der übernatürlichen Welt angesehen. So brachen die Drei Weisen aus dem Morgenland aufgrund eines Traumes auf und fanden ihn unter dem ihnen leuchtenden Stern verwirklicht.
Du kannst einem (ja) im Traum erscheinen: wie eine Schreckgestalt Angst einflößen. Mitunter auch zu einem Sprichwort erweitert:
Ich habe dich im Traum gesehn,
da blieb vor Schreck der Wecker stehn.
Dieser Traum ist ausgeträumt: diese Hoffnung ist zerstört. Aus der Traum! sagt man, wenn es keine Hoffnung mehr gibt, daß ein Wunsch in Erfüllung geht.
Das ist (du bist) der Traum meiner (schlaflosen) Nächte: der Inbegriff des höchsten Wunsches; oft auch ironisch gebraucht in der Anrede: ›Na, du Traum meiner schlaflosen Nächte!‹
Einem aus dem Traume helfen: einem Aufschluß über etwas verschaffen, mit den Realitäten konfrontieren.
Wie im Traum umhergehen: die Wirklichkeit nicht wahrnehmen.
Es ist mir noch so wie im Traum: ich erinnere mich nur dunkel, vgl. lateinisch ›per nebulam‹ (Plautus).
Zum Schlagwort geworden ist der Buchtitel des Erfolgsromans von Johannes Mario Simmel: ›Der Stoff, aus dem die Träume sind‹. Analog: »Der Stoff aus dem die Dummheit ist« von M. Koch-Hillerbach.
Sich (jemandem) einen Traum erfüllen: einen (geheimen) großen Wunsch wahr werden lassen. Ein Traum von einer Frau (einem Wagen) sein: etwas in allerhöchster Vollendung sein, dem man in der Wirklichkeit kaum zu begegnen hofft. Das Sprichwort ›Träume sind Schäume‹ versucht, die Abergläubischen zu beruhigen, die ihren Traum als Vorbedeutung ansehen und Unglück befürchten.
In der Sage ›Der Traum vom Schatz auf der Brücke‹ wird im Traum ein Schatz auf (unter) einer Brücke verheißen, meist in Versform, wie z.B.
Zu Mainz auf der Brück,
da blüht dir dein Glück!
Der Schatztraum als Sagenmotiv pflegt in der Regel in Erfüllung zu gehen, denn der Traum hat in der Volksmeinung Realitätscharakter.
• L. RÖHRICH: Der Traum vom Schatz auf der Brücke, in: Erzählungen des späten Mittelalter und ihr Fortleben, Bd. II (München – Bern 1967), S. 122-155, 429-438; H. TRÜMPY: Der Traum in volkskundlicher Sicht, in: Traum und Träumen (Göttingen 1984), S. 150-161; F. FUCHS: Zwischen Wissenschaft und Amusement. Eine Studie zur Traumauffassung und Traumdeutung am Beispiel von deutschsprachigen Traumbüchern (Diss. Freiburg 1984), erschienen unter dem Titel: ›Von der Zukunftsschau zum Seelenspiegel‹, in: acta culturologica 6 (Aachen 1987); U. JEGGLE: Träume – Kulturgeschichtliches Material?, in: Urbilder und Geschichte. C.G. Jungs Archetypenlehre und die Kulturwissenschaften, herausgegeben von Ch. Burckhardt-Seebass (Basel – Frankfurt/M. 1989) S. 57-69.