Redensarten Lexikon
Torschluß
Das Tor im Fußballspiel ist im bildlichen Gebrauch gemeint in den Wendungen Ein Tor schießen: als Zeuge (oder als Anwalt) dem Angeklagten einen Vorteil verschaffen; Ins eigene Tor treffen: sich selber (oder seinen Gesinnungsgenossen) schaden.    Dastehen wie die Kuh vorm Scheunentor (oder neuen Tor) Kuh.
   Kurz (oder unmittelbar) vor Torschluß: im letzten Augenblick, gerade noch zur rechten Zeit. An den ursprünglichen Sinn der Wendung wird heute kaum mehr gedacht. Es zeigt sich aber z.B. in Johann Peter Hebels Worten »Kann ich vor Torschluß noch in die Stadt kommen?« (Werke, 1843, IV, 183), daß bei dieser Redensart eigentlich die Stadttore gemeint waren. Wo solche heute noch vorhanden sind, schließen sie die Stadt doch nicht mehr ab. Aber noch bis 1824 wurde z.B. in Leipzig von jedem, der nach der Schließung der Tore in die Stadt wollte, eine Einlaßgebühr, der ›Torgroschen‹, erhoben. Wer also gerade noch ›vor Torschluß‹ hineinschlüpfte, war froh über die Ersparnis.
   Noch vor Torschluß in Abrahams Schoß wollen: beichten, wenn der Tod bevorsteht. Torschlußpanik bekommen (haben) sagt man von einer Frau, die fürchtet, keinen Mann mehr zu bekommen, und deshalb oft überstürzt und ohne zu überlegen unpassende Bindungen eingehen will.
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