Redensarten Lexikon
Thron
Jemandes Thron wackelt: seine Position, einflußreiche Stellung ist bedroht, ⇨ Stuhl. Jemanden vom Thron stoßen: jemanden gewaltsam ablösen, etwas energisch an sich reißen.
Seinen Thron verlieren: abdanken müssen, seinen Herrschaftsanspruch aufgeben, ins Exil fliehen (nach einem verlorenen Krieg, nach einer revolutionären Umgestaltung und Verfassungsänderung).
Thron und Altar war bis ins 19. Jahrhundert hinein eine beliebte, politische Schlagwortformel. Sie umfaßt den Kampf und das Bemühen um Ausgleich von Staat und Kirche. Das Schlagwort ist in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts nach Deutschland gekommen. Zugeschrieben wird es den französischen Enzyklopädisten. Auch Voltaire verwendet »le trône et l'autel« in seinem ›Mahomet‹. Wieland und Herder griffen das Wort auf. Nach 1817 wurde es in den Kreisen des christlichen Konservatismus in Preußen zur staatsbejahenden Devise der Katholiken erhoben. Seit 1830 (Heinrich Heine: »das affektierte Interesse für Thron und Altar ist nur ein Possenspiel«, in: Werke III [1830], S. 417ff.) schlug es in eine Parole gegen Staat und Kirche und deren Verbindung um: Diffamierend wurde das Schlagwort im Spätliberalismus und Sozialismus gebraucht, seit 1918 nur noch ironisch gemeint.
Auf dem Thrönchen sitzen: auf einem Nachttopf sitzen; diese Redensart stammt aus der Kindersprache.
• O. LADENDORF: Historisches Schlagwörterbuch (Nachdruck Hildesheim 1968), S. 312-313; L. SCHMIDT: Bank und Stuhl und Thron. Sitzen als Haltung ..., in: Antaios 12 (1970), S. 85-103; H.-J. SCHOEPS: Ungeflügelte Worte (Berlin 1971); A. ERLER: Artikel ›Thron‹, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 33. Lfg., Spalte 195-202.
Jemandes Thron wackelt: seine Position, einflußreiche Stellung ist bedroht, ⇨ Stuhl. Jemanden vom Thron stoßen: jemanden gewaltsam ablösen, etwas energisch an sich reißen.
Seinen Thron verlieren: abdanken müssen, seinen Herrschaftsanspruch aufgeben, ins Exil fliehen (nach einem verlorenen Krieg, nach einer revolutionären Umgestaltung und Verfassungsänderung).
Thron und Altar war bis ins 19. Jahrhundert hinein eine beliebte, politische Schlagwortformel. Sie umfaßt den Kampf und das Bemühen um Ausgleich von Staat und Kirche. Das Schlagwort ist in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts nach Deutschland gekommen. Zugeschrieben wird es den französischen Enzyklopädisten. Auch Voltaire verwendet »le trône et l'autel« in seinem ›Mahomet‹. Wieland und Herder griffen das Wort auf. Nach 1817 wurde es in den Kreisen des christlichen Konservatismus in Preußen zur staatsbejahenden Devise der Katholiken erhoben. Seit 1830 (Heinrich Heine: »das affektierte Interesse für Thron und Altar ist nur ein Possenspiel«, in: Werke III [1830], S. 417ff.) schlug es in eine Parole gegen Staat und Kirche und deren Verbindung um: Diffamierend wurde das Schlagwort im Spätliberalismus und Sozialismus gebraucht, seit 1918 nur noch ironisch gemeint.
Auf dem Thrönchen sitzen: auf einem Nachttopf sitzen; diese Redensart stammt aus der Kindersprache.
• O. LADENDORF: Historisches Schlagwörterbuch (Nachdruck Hildesheim 1968), S. 312-313; L. SCHMIDT: Bank und Stuhl und Thron. Sitzen als Haltung ..., in: Antaios 12 (1970), S. 85-103; H.-J. SCHOEPS: Ungeflügelte Worte (Berlin 1971); A. ERLER: Artikel ›Thron‹, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 33. Lfg., Spalte 195-202.