Redensarten Lexikon
taufrisch
Taufrisch sein: unberührt und voller jugendlicher Anmut und Schönheit sein (wie eine Rose voll kühlenden Taus), besonders von jungen Mädchen gesagt, die Liebe und Leben noch vor sich haben.    Im Lied vom ›Rosenbrechen‹ (Erk-Böhme: Deutscher Liederhort II, S. 261, Nr. 440) wird die Jungfräulichkeit des Mädchens metaphorisch umschrieben (Strophe 4):

   Die Röslein soll man brechen
   Zu halber Mitternacht.
   Denn seind sich alle Blätter
   Mit dem kühlen Thau beladen,
   So ist es Rösleinbrechens Zeit.

Dagegen meint die Feststellung: Nicht mehr ganz taufrisch sein, oft euphemistisch gebraucht, eine alte Jungfer oder eine reife Frau mit sexuellen Erfahrungen.
   Sich taufrisch fühlen: munter, gut ausgeschlafen, erholt, voller Lebenslust und Tatendrang sein. Sich nicht mehr ganz taufrisch fühlen meint hingegen: müde, abgespannt sein, ein großes Arbeitspensum, eine Anstrengung bereits hinter sich haben.
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