Redensarten Lexikon
Tasche
Einen in der Tasche haben: ihn in seiner Gewalt haben, mit ihm anfangen können, was man will; vgl. französisch ›avoir quelqu'un dans la poche‹; ähnlich: Einen in die Tasche stecken: seiner Herr werden, mit ihm fertig werden, ihm überlegen sein (vgl. Sack, das in älterer Sprache auch Tasche bedeutet); auch literarisch, z.B. in Schillers ›Fiesko‹ (I, 7): »Mag er Genua in die Tasche stecken. was kümmert's uns?« Vergleiche französisch ›mettre quelqu'un dans sa poche‹. Etwas noch nicht in der Tasche haben: etwas noch nicht sicher haben; vgl. französisch ›Ce n'est pas encore dans la poche‹.
Tief in die Tasche greifen: viel Geld ausgeben müssen; Jemandem auf der Tasche liegen: ihm finanziell zur Last fallen, auf jemandes Kosten leben; mit Tasche ist hier die Geldtasche gemeint. Auf die Tasche klopfen: Geld von anderen verlangen.
Die Hand auf der Tasche halten: geizig sein. Sich selbst die Taschen füllen: sich auf Kosten anderer bereichern. Ähnlich: In die eigene Tasche wirtschaften: zu seinem Vorteil in betrügerischer Weise vorgehen, gegen das Geschäftsinteresse handeln.
Jemandem in die Tasche arbeiten: ihm zu ungerechtem Vorteil verhelfen.
Der hat's in der Tasche (zu ergänzen eigentlich: das Geld): er ist reich; Er hat keine schwere Tasche: er ist arm, er hat wenig Geld. »Er hat nichts in den Taschen als seine Hände«, sagt Lichtenberg von einem Arbeitslosen. Eine humorvolle berlinerische Wendung für den Habenichts ist die paradoxe Aufforderung Faß mal einem nackten Mann in die Tasche!, die jetzt allgemein verbreitet ist.
Etwas kennen wie die eigene Tasche: etwas genau kennen (auch: ›Etwas wie seine eigene Westentasche kennen‹); vgl. französisch ›connaître quelqu'un comme sa poche‹.
Aus der Tasche spielen war im 18. Jahrhundert die Umschreibung für die Tricks der Taschenspieler.
Sich selbst in die eigene Tasche lügen: sich etwas vormachen, ⇨ Hand.
Leck' mich in der Tasche bedeutet eine grobe Abweisung, wobei Tasche euphemistisch für ⇨ Arsch steht; die Wendung ist vermutlich im Sächsischen aufgekommen, weil dort die Aussprache der beiden Wörter eine gewisse Klangähnlichkeit aufweist; auch in der Pfalz ist sie als ›Leck mi in de Täsch!‹ geläufig; ähnlich: Er kann mir in die Tasche steigen.
Die Hände in die Taschen stecken: untätig zusehen, ⇨ Hand.
Eine alte Tasche sein, die nichts mehr taugt: ein häßliches, altes Weib sein, ähnlich: Eine einfältige Tasche sein: eine geistlose weibliche Person sein.
Vergleiche französisch ›C'est une hapelourde‹. Tasche als abfällige Bezeichnung der Frau stammt aus der Jägersprache. Es ist dort der Ausdruck für das weibliche Geschlechtsorgan des Tieres und wird ›pars pro toto‹ auf die Frau übertragen. Der Ausdruck ist weit verbreitet in der Kurzform Eine Plaudertausche sein: eine geschwätzige Person sein; ⇨ Schachtel.
Nichts in der Tasche haben. Lithographie von Honoré Daumier: ›Vue prise de la première semaine de janvier‹, in: LE CHARIVARI von 9.1.1869. Aus: H. Daumier: Das lithographische Werk, herausgegeben von Klaus Schrenk, Bd. II, München 1977, S. 1188, D 3686.
Einem Nackten in die Tasche greifen. Politische Karikatur von Murschetz. Aus: DIE ZEIT, Nr. 40, vom 4. März 1988.
Einen in der Tasche haben: ihn in seiner Gewalt haben, mit ihm anfangen können, was man will; vgl. französisch ›avoir quelqu'un dans la poche‹; ähnlich: Einen in die Tasche stecken: seiner Herr werden, mit ihm fertig werden, ihm überlegen sein (vgl. Sack, das in älterer Sprache auch Tasche bedeutet); auch literarisch, z.B. in Schillers ›Fiesko‹ (I, 7): »Mag er Genua in die Tasche stecken. was kümmert's uns?« Vergleiche französisch ›mettre quelqu'un dans sa poche‹. Etwas noch nicht in der Tasche haben: etwas noch nicht sicher haben; vgl. französisch ›Ce n'est pas encore dans la poche‹.
Tief in die Tasche greifen: viel Geld ausgeben müssen; Jemandem auf der Tasche liegen: ihm finanziell zur Last fallen, auf jemandes Kosten leben; mit Tasche ist hier die Geldtasche gemeint. Auf die Tasche klopfen: Geld von anderen verlangen.
Die Hand auf der Tasche halten: geizig sein. Sich selbst die Taschen füllen: sich auf Kosten anderer bereichern. Ähnlich: In die eigene Tasche wirtschaften: zu seinem Vorteil in betrügerischer Weise vorgehen, gegen das Geschäftsinteresse handeln.
Jemandem in die Tasche arbeiten: ihm zu ungerechtem Vorteil verhelfen.
Der hat's in der Tasche (zu ergänzen eigentlich: das Geld): er ist reich; Er hat keine schwere Tasche: er ist arm, er hat wenig Geld. »Er hat nichts in den Taschen als seine Hände«, sagt Lichtenberg von einem Arbeitslosen. Eine humorvolle berlinerische Wendung für den Habenichts ist die paradoxe Aufforderung Faß mal einem nackten Mann in die Tasche!, die jetzt allgemein verbreitet ist.
Etwas kennen wie die eigene Tasche: etwas genau kennen (auch: ›Etwas wie seine eigene Westentasche kennen‹); vgl. französisch ›connaître quelqu'un comme sa poche‹.
Aus der Tasche spielen war im 18. Jahrhundert die Umschreibung für die Tricks der Taschenspieler.
Sich selbst in die eigene Tasche lügen: sich etwas vormachen, ⇨ Hand.
Leck' mich in der Tasche bedeutet eine grobe Abweisung, wobei Tasche euphemistisch für ⇨ Arsch steht; die Wendung ist vermutlich im Sächsischen aufgekommen, weil dort die Aussprache der beiden Wörter eine gewisse Klangähnlichkeit aufweist; auch in der Pfalz ist sie als ›Leck mi in de Täsch!‹ geläufig; ähnlich: Er kann mir in die Tasche steigen.
Die Hände in die Taschen stecken: untätig zusehen, ⇨ Hand.
Eine alte Tasche sein, die nichts mehr taugt: ein häßliches, altes Weib sein, ähnlich: Eine einfältige Tasche sein: eine geistlose weibliche Person sein.
Vergleiche französisch ›C'est une hapelourde‹. Tasche als abfällige Bezeichnung der Frau stammt aus der Jägersprache. Es ist dort der Ausdruck für das weibliche Geschlechtsorgan des Tieres und wird ›pars pro toto‹ auf die Frau übertragen. Der Ausdruck ist weit verbreitet in der Kurzform Eine Plaudertausche sein: eine geschwätzige Person sein; ⇨ Schachtel.
Nichts in der Tasche haben. Lithographie von Honoré Daumier: ›Vue prise de la première semaine de janvier‹, in: LE CHARIVARI von 9.1.1869. Aus: H. Daumier: Das lithographische Werk, herausgegeben von Klaus Schrenk, Bd. II, München 1977, S. 1188, D 3686.
Einem Nackten in die Tasche greifen. Politische Karikatur von Murschetz. Aus: DIE ZEIT, Nr. 40, vom 4. März 1988.