Redensarten Lexikon
Tarantel
Wie von der Tarantel gestochen: wie besessen, urplötzlich (z.B. auffahren, emporfahren, umherrennen). Die Tarantel ist eine südeuropäische Wolfsspinnenart, die in Erdhöhlen lebt; sie hat ihren Namen (italienisch ›tarantola‹) daher, daß sie sich z.B. auch bei Tarent in Apulien, einer Landschaft im südöstlichen Italien, findet. Ihr Biß ruft angeblich eine Krankheit hervor, die sich in heftigen Zuckungen, ähnlich dem Veitstanz, äußert (›Tarantismus‹). Man hat diese im Mittelalter durch einen Tanz zu heilen gesucht, wie auch in Deutschland solche Heiltänze Besessener vorkommen. Vielleicht hängt auch der Name des neapolitanischen Volkstanzes, der ›Tarantella‹, eines anfangs langsamen, dann immer rascher werdenden Tanzes, mit dem Namen der Spinne zusammen: die Tänzer springen ›wie von der Tarantel gestochen‹. Die Redensart begegnet in bildlicher Anwendung im Deutschen seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts ⇨ Veit.
• A. OPELA: Tanzwut und Tarantismus in Spätmittelalter und früher Neuzeit (Mag. Arb. Wien 1990).
Wie von der Tarantel gestochen: wie besessen, urplötzlich (z.B. auffahren, emporfahren, umherrennen). Die Tarantel ist eine südeuropäische Wolfsspinnenart, die in Erdhöhlen lebt; sie hat ihren Namen (italienisch ›tarantola‹) daher, daß sie sich z.B. auch bei Tarent in Apulien, einer Landschaft im südöstlichen Italien, findet. Ihr Biß ruft angeblich eine Krankheit hervor, die sich in heftigen Zuckungen, ähnlich dem Veitstanz, äußert (›Tarantismus‹). Man hat diese im Mittelalter durch einen Tanz zu heilen gesucht, wie auch in Deutschland solche Heiltänze Besessener vorkommen. Vielleicht hängt auch der Name des neapolitanischen Volkstanzes, der ›Tarantella‹, eines anfangs langsamen, dann immer rascher werdenden Tanzes, mit dem Namen der Spinne zusammen: die Tänzer springen ›wie von der Tarantel gestochen‹. Die Redensart begegnet in bildlicher Anwendung im Deutschen seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts ⇨ Veit.
• A. OPELA: Tanzwut und Tarantismus in Spätmittelalter und früher Neuzeit (Mag. Arb. Wien 1990).