Redensarten Lexikon
Tango
Zum Tango gehören zwei: alleine kann man nichts ausrichten, man braucht einen Partner dazu. Dieses Sprachbild ist erst 1982 ins Deutsche vorgedrungen, und zwar in der Übersetzung eines Einwurfs von Ronald Reagan bezüglich der Ost-Westpolitik. ›It takes two to tango‹ ist allerdings in den Vereinigten Staaten schon länger als Schlagwort bekannt: 1952 sang die amerikanische Sängerin Pearl Bailey den Erfolgsschlager: ›It takes two to tango‹. Dieses wiederum ist eine Variation des geläufigen englischen Sprichworts ›It takes two to make a quarrel‹. – Bis jetzt hat sich im Deutschen der Ausdruck in der Journalistensprache gehalten.    Ein ›Tangojüngling‹ ist ein weichlich wirkender, pomadisierter junger Mann.
   ›Morgens Fango, abends Tango‹ heißt es augenzwinkernd oder spöttisch in bezug auf das beliebte Freizeitvergnügen in der Kur. Dabei wird entschuldigend auf die anstrengenden Anwendungen und die zur Entspannung dienende, gesundheitsfördernde Bewegungstherapie des Tanzens hingewiesen, die gemeinsam dem Wohlbefinden der Patienten dienen sollen.
   Ein gleichlautender moderner Schlagertext hat besonders zur Verbreitung dieser Wendung beigetragen.
• W. MIEDER, G.B. BRYAN: Zum Tango gehören zwei, in: Der Sprachdienst 27 (1983), S. 100-102.
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