Redensarten Lexikon
Taler
Er tut so, als wenn jedes Wort 'nen Taler kostet heißt es Nordostdeutschland von einem Maulfaulen. Der Taler kann in den Redensarten zur Umschreibung eines hohen Wertes benutzt werden, z.B. Seinen hübschen Taler (bei einer Sache) verdienen: einen sehr großen Gewinn erzielen, aber auch zur Bezeichnung von etwas Wertlosem gebraucht werden: Keinen Taler wert sein: nichts oder nur wenig taugen (vgl. Deut).    Die ersten Taler entstanden 1484, als Erzherzog Sigismund von Tirol bei Swaz ungewöhnlich große Münzen im Wert eines Goldguldens prägen ließ. Zu wirtschaftlicher Bedeutung gelangte die Münze aber erst um 1500. Ihr Name geht als Abkürzung auf ›Joachimsthaler‹ zurück, eine seit 1518 von dem Grafen von Schlick aus den Silberminen von St. Joachimsthal geprägte Silbermünze, von wo aus sich die Bezeichnung rasch im deutschen Sprachgebiet verbreitete. Vergleiche auch niederländisch ›daelder‹, ›daaler‹ und englisch ›daler‹, ›daller‹, um 1600 bereits ›dollar‹, das im Amerikanisch-englischen weiterlebt.
   Im Kinderlied hat sich der alte deutsche Münzbegriff (1 Taler = 3 Mark) erhalten, obwohl keine rechte Vorstellung mehr vom ehemaligen Wert dieses Silberstücks vorhanden ist:
   Taler, Taler, du mußt wandern,
   von der einen Hand (Stadt) zur anderen.

Vergleiche auch das Märchen ›Die Sterntaler‹ (Kinder und Hausmärchen der Brüder Grimm 153).
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