Redensarten Lexikon
Sumpfhuhn
Ein Sumpfhuhn sein: ein liederlicher, verkommener Mensch sein. Besonders wird damit der Säufer bezeichnet, der gesellschaftlich und moralisch immer mehr absinkt, in den Sumpf gerät (vgl. versumpfen). Um 1850 war das Wort ›sumpfen‹ bei Studenten aufgekommen, um damit das ausschweifende Leben, das übermäßige Trinken zu umschreiben und treffend zu charakterisieren. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde dem schon lange vorher bekannten Sumpfhuhn durch eine Assoziation mit ›sumpfen‹, ›versumpfen‹ und ›Sumpf‹ die neue, abwertende Bedeutung im Vergleich mit dem Menschen beigelegt. Die Feststellung Es sind Sumpfhühner ist eine am Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommene Schelte für liederliche, unmoralische Weiber. So schreibt Germanicus 1899 (›Der Sozialismus und die Frau‹ S. 22): »daß die soliden und gesunden. (Frauen) eine gesundere Nachkommenschaft haben, als die Sumpfhühner (liederliche Weiber), deren Kinder nicht selten. die sittlichen Schwächen vererben«.
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