Redensarten Lexikon
stoßen
Den Stoß abgleiten lassen: einen empfindlichen Schlag geschickt abwehren, einem Angriff ausweichen, ein Vorhaben des Gegners vereiteln, nicht voll zur Wirkung kommen lassen, was einem Schaden bringen sollte, sich gut verteidigen. Die Redensart stammt aus der Fechtersprache, wie eine Abbildung aus dem Fechtbüchlein erweist: der Fechter links hat von innen nach außen gewechselt und stößt geraden Stoß, den der Gegner durch seine Waffe nach außen abgleiten läßt. Vergleiche französisch ›parer le coup‹. Einen Stoß erleiden: erschüttert werden, seine bisherige Festigkeit verlieren, vor allem von Freundschaft oder Vertrauen gesagt; vgl. französisch ›en prendre un coup‹.
Einen Stoß vertragen können: etwas aushalten, nicht sehr empfindlich oder wehleidig sein. Vergleiche auch holsteinisch ›He kann en gôden Stôt verdragen‹.
Jemandem einen Stoß (in die Rippen) geben (versetzen): ihn nachdrücklich (schmerzhaft) auf etwas hinweisen, ihn verletzen, aus seiner Ruhe aufschrecken.
Sich (seinem Herzen) einen Stoß geben: sich energisch zusammenreißen, sich überwinden, sich endlich zu etwas entschließen, einem Wunsch entsprechen, etwas genehmigen.
Auf etwas stoßen: zufällig etwas finden, eine unverhoffte Entdeckung machen.
Jemand auf etwas stoßen: ihn nachdrücklich auf etwas hinweisen, auch: Jemanden mit der Nase auf etwas stoßen: ihn in grober Weise aufmerksam machen, ihn aus seiner Unaufmerksamkeit aufschrecken; vgl. französisch ›mettre à quelqu'un le nez dans son caca‹ (derb), (wörtlich: jemanden mit der Nase auf seinen Dreck stoßen) im Sinne von jemandem seine Unfähigkeiten vorhalten.
Sich an etwas stoßen: Moral und Anstand verletzt sehen, sich ärgern oder beleidigt fühlen.
Die mundartliche Wendung aus Franken ›Ar het si g'stoss'n‹ meint: er hat sich sehr geirrt, vgl. ›Sich geschnitten haben‹, ⇨ schneiden.
• J. SCHMIED-KOWARZIK und H. KUFAHL: Fechtbüchlein, 2. Auflage (Leipzig o.J. [1894]), S. 255, Tafel III.
Den Stoß abgleiten lassen: einen empfindlichen Schlag geschickt abwehren, einem Angriff ausweichen, ein Vorhaben des Gegners vereiteln, nicht voll zur Wirkung kommen lassen, was einem Schaden bringen sollte, sich gut verteidigen. Die Redensart stammt aus der Fechtersprache, wie eine Abbildung aus dem Fechtbüchlein erweist: der Fechter links hat von innen nach außen gewechselt und stößt geraden Stoß, den der Gegner durch seine Waffe nach außen abgleiten läßt. Vergleiche französisch ›parer le coup‹. Einen Stoß erleiden: erschüttert werden, seine bisherige Festigkeit verlieren, vor allem von Freundschaft oder Vertrauen gesagt; vgl. französisch ›en prendre un coup‹.
Einen Stoß vertragen können: etwas aushalten, nicht sehr empfindlich oder wehleidig sein. Vergleiche auch holsteinisch ›He kann en gôden Stôt verdragen‹.
Jemandem einen Stoß (in die Rippen) geben (versetzen): ihn nachdrücklich (schmerzhaft) auf etwas hinweisen, ihn verletzen, aus seiner Ruhe aufschrecken.
Sich (seinem Herzen) einen Stoß geben: sich energisch zusammenreißen, sich überwinden, sich endlich zu etwas entschließen, einem Wunsch entsprechen, etwas genehmigen.
Auf etwas stoßen: zufällig etwas finden, eine unverhoffte Entdeckung machen.
Jemand auf etwas stoßen: ihn nachdrücklich auf etwas hinweisen, auch: Jemanden mit der Nase auf etwas stoßen: ihn in grober Weise aufmerksam machen, ihn aus seiner Unaufmerksamkeit aufschrecken; vgl. französisch ›mettre à quelqu'un le nez dans son caca‹ (derb), (wörtlich: jemanden mit der Nase auf seinen Dreck stoßen) im Sinne von jemandem seine Unfähigkeiten vorhalten.
Sich an etwas stoßen: Moral und Anstand verletzt sehen, sich ärgern oder beleidigt fühlen.
Die mundartliche Wendung aus Franken ›Ar het si g'stoss'n‹ meint: er hat sich sehr geirrt, vgl. ›Sich geschnitten haben‹, ⇨ schneiden.
• J. SCHMIED-KOWARZIK und H. KUFAHL: Fechtbüchlein, 2. Auflage (Leipzig o.J. [1894]), S. 255, Tafel III.