Redensarten Lexikon
stopfen
Stopfen blasen: das Signal zum Aufhören geben. Die Wendung stammt aus der Soldatensprache. Der Hornist erhielt den Befehl ›stopfen‹ zu blasen, um damit das Ende einer militärischen Übung bekanntzugeben. Stopfen ist ein lateinisches Lehnwort. Es kommt von ›stuppa‹ = Werg und bedeutet ursprünglich etwas mit Werg ausstopfen, Risse, Löcher ausfüllen, auch: einen Weg verstopfen, jede Bewegung hemmen. Die letztere Bedeutung liegt der Redensart zugrunde, in der stopfen meint, daß etwas zum Halten (Aufhören) gebracht wird. Vergleiche englisch ›to stop‹.    Etwas stopft sehr: es macht außerordentlich satt, das Essen ist besonders nahrhaft.
   Jemand stopft tüchtig: er langt beim Essen kräftig zu. Alles in sich hineinstopfen: alles essen, was vorhanden ist, seinen Hunger gierig und wahllos stillen. Wilhelm Raabe nannte einen solchen Menschen ›Stopfkuchen‹ und machte ihn zur Titelfigur eines seiner späten Romane.
   Alles hineinstopfen: in eine drangvolle Enge einzwängen, zum Beispiel in einen Korb oder einen Schrank. In übertragenem Sinne wird diese Wendung auch auf wissenschaftliche und literarische Arbeiten bezogen, die überaus viele Informationen, Ideen und Motive enthalten und dadurch unübersichtlich, unstrukturiert und überladen wirken.
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